St.-Lambertus-Junggesellen Schützen nehmen Dank entgegen

GRAFSCHAFT · Die Musik verstummt. "Achtung, präsentiert das Gewehr", gibt Tambourmajor Markus Simons das Kommando. Niemand trägt ein Gewehr. Aber alle streben den Hofeingang zur Geschäftsstelle der Raiffeisenbank in Lantershofen an. Dort sind auf einem Tisch kleine Gläser mit Weißherbst und Rotwein vorbereitet.

 Prost: Ein Gläschen zum Anstoßen gibt es beim Trinkzug.

Prost: Ein Gläschen zum Anstoßen gibt es beim Trinkzug.

Foto: Martin Gausmann

Auch Wasser und Limo sowie Käsespieße stehen bereit. Die Lantershofener Sankt-Lambertus-Junggesellen-Schützen mit ihrer Majestät Roman Kappen an der Spitze beginnen ihren Trinkzug. Der ist Tradition am Kirmesdienstag. Die Kleidung ist weitgehend einheitlich: weiße T-Shirts mit der Szene von der Ehrung der neuen Majestät auf der Vorder- und einem Text auf der Rückenseite: "Roman, so etwas gibt es nur einmal im Leben."

Auch die Begleiterinnen der Junggesellen tragen die T-Shirts. Es sind die "Brötchesmädche", die jungen Frauen, die die Männergesellschaft beim Festkommers am Montagmorgen bedient haben. Die Shirts sind ihr Geschenk an den neuen König. Beim gemeinsamen Frühstück haben sie es überreicht. Einige schützen sich mit Müllsäcken über den Shirts vor dem zu erwartenden Regen.

Aber zunächst sieht es gut aus. "Die Sonne kommt raus", freut sich eine. Während das Tambourcorps zum Weitermarsch spielt, warten noch viele aus dem Gefolge von etwa 50 jungen Lantershofenern geduldig auf ihren Trunk. Andre Moog, Zweigstellenleiter der Raiff~einsenbank, baut jedes Jahr ein "Altärchen" für den Trinkzug auf. "Natürlich macht mir das Spaß", sagt er.

Ein Bankkunde ergänzt: "Das ist die Kundschaft von morgen." Um 14 Uhr ist Abmarsch, gegen 18 Uhr endet der Trinkzug. Dann schließt sich ein geselliger Kirmesausklang im Winzerverein an, erklärt Hauptmann Mario Fuchs das Programm. An 25 "Altärchen" werden die Junggesellen mit den "Brötchesmädche" und weiteren Bürgern, von denen sich im Laufe der Zeit immer mehr anschließen, erwartet.

Ehemalige Hauptleute, Könige, Geschäftsleute danken mit dem Trunk den Junggesellen für die Ausrichtung der Kirmes. "Die Junggesellen haben viel Arbeit. Sie müssen an allen Tagen den Saal herrichten, darum sollen sie wenigstens heute feiern", erklärt Wilfried Ley den Hintergrund des Brauchtums. Er hilft am Stand von Silberjubilar Karl-Heinz Ley.