Wegen Haribo-Pendler Tempo 30 fürs ganze Dorf

BIRRESDORF · Die Birresdorfer wollen mit Blick auf künftige Haribo-Pendler mehr Sicherheit. Daher fordert Claus Hartmann von der SPD ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde für die gesamte Ortsdurchfahrt.

 Spiegelbild: Die Birresdorfer wünschen sich Tempo 30 auf der ganzen Ortsdurchfahrt.

Spiegelbild: Die Birresdorfer wünschen sich Tempo 30 auf der ganzen Ortsdurchfahrt.

Foto: Günther Schmitt

Einmal mehr stand der Verkehr auf der Berkumer Straße im Mittelpunkt des Birresdorfer Ortsbeirates. Ortsvorsteher Klaus Huse (CDU) setzte das neue Gremium über die Diskussion der vergangenen Jahre in Kenntnis und verlas auch noch einmal einen Brief des Landesbetriebes Mobilität (LBM) vom 17. Februar. Darin heißt es, der Zustand der Straße im Knotenpunkt "Auf dem Stein" lasse keinen Ausbaubedarf erkennen.

Im Bereich der Bushaltestelle hatte sich der Ortsbeirat eine Überquerungshilfe gewünscht, doch das sei nicht möglich, weil dafür mindestens 11,60 Meter Breite zwischen den Gebäuden erforderlich sei. Gegen eine bauliche Absicherung der Bushaltestelle, etwa durch Poller oder Ketten, habe der LBM keine Einwände - solange es die Gemeinde veranlasst und bezahlt. Keine Einwände hatte der Landesbetrieb gegen eine Verengung der Fahrbahn durch das Markieren fester Parkplätze.

"Hier gibt es nach wie vor Handlungsbedarf" sagte dennoch Claus Hartmann (SPD). Der Gefahrenbereich der Bushaltestelle bergab müsste in irgendeiner Form deutlich gemacht werden, beispielsweise durch eine bessere Beleuchtung. Das Problem werde sich künftig durch Haribo im Innovationspark noch verstärken, fürchtete Hartmann. Denn es sei zu erwarten, dass viele Arbeitnehmer aus Bad Godesberg über Birresdorf zur Arbeitsstelle gelangen wollten. Er schlug vor, in der ganzen Ortsdurchfahrt Tempo 30 einheitlich für alle Fahrzeuggruppen einzuführen und das auch auf der Fahrbahn aufzumalen.

Uwe Igelmund (CDU) stimmte weitestgehend mit Hartmann überein, fand es aber besser, wenn die Bushaltestellen-Problematik in einem Aufwasch mit der Neugestaltung des alten Spielplatzes gelöst werde. Der soll nämlich zu einem Parkplatz für den Dorfgemeinschaftshof umgebaut werden. Dabei könne man die bergauf führende Bushaltestelle ein Stück zurückversetzen und so die Straße an dieser Stelle etwas breiter gestalten. Dann sei vielleicht auch genug Platz für eine Querungshilfe, ergänzte Bernd Schumacher (CDU).

Für die Neugestaltung des alten Spielplatzes solle die Gemeindeverwaltung möglichst bald eine Planskizze erarbeiten. Wenn genügend Platz übrig sei, könne man beispielsweise auch über einen Boule-Platz, ein Schachbrett oder einen Springbrunnen mit Sitzgruppe nachdenken. Frank Ziegenhals plädierte dafür, zugleich den Fußweg zu befestigen, über den zahlreiche Schüler zur Bushaltestelle gelangten.

Schon jetzt sagte Huse voraus, dass es dafür jede Menge Eigenleistung der Birresdorfer geben müsse. Aber wenn das ganze Dorf hinter einem Projekt stehe, sei es auch kein Problem, Arbeitskräfte dafür zu gewinnen.

Einen Ahornbaum samt Baumscheibe, der im Eingangsbereich der Straße "Im Vogelsang" steht, will der Ortsbeirat gegen die Stimmen der SPD beseitigen lassen, um mehr "Stauraum" für den Fahrzeugverkehr an dieser Stelle zu schaffen. Hartmann meinte indes, die Verkehrssicherheit sei nur ein Vorwand für das Fällen eines gesunden Baumes. Ortsvorsteher Huse sah das komplett anders: "Die Einfahrt von der Berkumer Straße birgt ein zu hohes Gefahrenpotenzial und muss deshalb entschärft werden." jov

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