Zirkus nicht gewollt Tierschützer greifen die Gemeinde an

GRAFSCHAFT · Die wiederholte Kritik von Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) Deutschland am Zirkus Charles Knie reißt nicht ab. Jetzt geht die Tierrechtsorganisation auch hart mit der Gemeinde Grafschaft ins Gericht, weil sie "den für seine rücksichtslose Tierhaltung bekannten Zirkus" ab heute mit einem Sondergastspiel anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Gemeinde Grafschaft verpflichtet habe.

Zu den Vorwürfen nimmt Bürgermeister Achim Juchem wie folgt Stellung: "Begründet wird die Kritik mit einem angeblich seit 2012 anhängigen Strafermittlungsverfahren, das im Herbst vor Gericht kommen soll. Gleich wie das Verfahren ausgehen sollte, gilt auch hier zunächst einmal die Unschuldsvermutung."

Und der Bürgermeister weiter: "Dennoch nimmt die Gemeinde solche Hinweise ernst. Rückfragen bei ehemaligen Gastspielstandorten führten aber weder mit Blick auf die Tierhaltung, die übrigens in Deutschland von den Amtstierärzten staatlich überwacht wird, noch mit Blick auf die Zeltanlagen oder sonstige Bereiche zu Hinweisen, die auf eine Unzuverlässigkeit des Unternehmens schließen lassen.

Im Gegenteil: Der Zirkus Charles Knie gilt allgemein als sehr zuverlässig. Und genau so hat die Gemeindeverwaltung das Unternehmen auch kennengelernt. Weiterhin spricht sich Peta für ein generelles Verbot von Tieren im Zirkus aus und verweist auf Staaten, die ein solches Verbot bereits umgesetzt haben.

In dieser Frage kann ich ein fachliches Votum aber nicht abgeben", erwidert Juchem gestern und führt dazu weiter aus "dass hier der deutsche Gesetzgeber gefordert ist. Solange hier kein Verbot ausgesprochen wird, sollte auch Peta dies demokratisch akzeptieren". mm

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