Leimersdorf Tongrube soll zur Deponie werden

Graftschaft · Die Betreiber der Leimersdorfer Tongrubenwerke möchten nach Informationen des General-Anzeigers das Areal in Zukunft gerne als Deponie nutzen. In zwei Jahren sei der Tonabbau dort abgeschlossen, das Erdreich ausgebeutet.

Als Folgenutzung sei das Gelände geeignet, Industriemüll aufzunehmen, der dann auch leicht kontaminiert sein könnte. 900.000 Kubikmeter Müll könnten verfüllt werden.

Nicht nur auf der Grafschaft ist man elektrisiert. Landrat Jürgen Pföhler bestätigte am Mittwoch auf Anfrage des General-Anzeigers, dass er in dieser Angelegenheit Bürgermeister Achim Juchem angeschrieben habe. In diesem Brief wird das Ansinnen des Grubenbetreibers bestätigt.

Grundsätzlich ist der Kreis für die Abfallbeseitigung zuständig. Landrat Jürgen Pföhler zum GA: "Wir sehen keinerlei Bedarf für eine entsprechende Anlage im Kreis Ahrweiler. Zudem sind die ökologischen Auswirkungen überhaupt nicht abschätzbar." Es gilt somit als sicher, dass der Kreis sich mit Händen und Füßen gegen das Vorhaben der Grubenbetreiber wehren wird.

Nicht nur wegen des möglicherweise schadstoffreichen Mülls, der abgelagert werden könnte. Vielmehr auch deshalb, weil den von der Tongrube ohnehin genervten Leimersdorfern, denen stets eine Rekultivierung des Riesengrundstückes zugesagt wurde, eine Deponie mit dem täglichen Lkw-Pendelverkehr gar nicht zugemutet werden könnte.

Pföhler: "Ich persönlich bin der Ansicht, dass für die örtliche Bevölkerung die Grenze der Zumutbarkeit an Belastungen erreicht, wenn nicht sogar überschritten ist." Er gehe davon aus, dass es erhebliche Mehrbelastungen für die Bevölkerung geben würde, sollte es zur Deponiegenehmigung kommen. Der Landrat bestätigte, dass er sich in der Angelegenheit auch an Wirtschaftsministerin Eveline Lemke gewandt habe.

Dass das Tongrubenunternehmen "CC Umwelt" mit Hauptsitz in Krefeld gerne eine Deponie in Leimersdorf betreiben möchte, kommt nicht von ungefähr. Die Firma ist immerhin auf die Entsorgung von Industriemüll spezialisiert. Sollte eine Deponie nicht zustande kommen, muss der Grubenbetreiber aufwendige Rekultivierungsmaßnahmen durchführen.

Auf diesen Maßnahmen will Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem bestehen. Im Gemeinderat soll heute Abend der Vorstoß der Deponiebetreiber nicht-öffentlich behandelt werden. Juchem sagte: "Ich kann keinem Beschluss vorgreifen. Allerdings gehe ich persönlich davon aus, dass der Rat sich gegen jede Form einer Deponie aussprechen wird."

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