Autoscooter, Musik und Wettsägen Traditionskirmes in Ringen fand wieder statt

Ringen · In Ringen feierten die Altgesellen wieder eine zünftige Kirmes. Nach längerer Pause haben sie in diesem Jahr auch den Kirmesmontag wieder etabliert.

Die Sieger beim Wettsägen auf der Ringener Kirmes wurden mit attraktiven Preisen belohnt.

Die Sieger beim Wettsägen auf der Ringener Kirmes wurden mit attraktiven Preisen belohnt.

Foto: ahr-foto

Im Grafschafter Hauptort Ringen konnte nach zweijähriger Corona-Pause mit Mini-Programm endlich wieder zünftig Kirmes gefeiert werden. Die Altgesellen aus Ringen und Beller hatten dazu ans Bürgerhaus eingeladen. Seit sieben Jahren treten sie dort als Veranstalter auf, vorher hatte es ein paar Jahre lang keine Kirmes im Ort gegeben. Davor war es der Trägerverein des Bürgerhauses, der zum Patronatsfest zu Ehren des heiligen Dionysius eingeladen hatte. Allerdings in einer abgespeckten Kirmesvariante. Erst nachdem die Altgesellen das Fest übernommen hatten, versuchte man, an alte Zeiten und vor allen Dingen an alte Traditionen anzuknüpfen, und greift dafür auch schon mal tief in die Vereinskasse. „Unser Satzungszweck ist der Erhalt alter Traditionen“, macht der Vorsitzende Andreas Kunze deutlich, dass es bei der Kirmes und auch bei allen anderen Feierlichkeiten nicht darum geht, große Gewinne einzufahren.

Ganz nach dem Vereinszweck war es auch eine der ersten Kirmesaktionen, den Kirmesmontag wieder zu beleben. Es ist noch kein halbes Jahrhundert her, da waren die Montage vieler Kirmeswochenenden die Hauptveranstaltungstage. Da hatte man frei und es wurde zünftig gefeiert. Banken, Verwaltungen, Handel und Betriebe machten spätestens am Mittag zu und feierten mit. Heute ist das in den meisten Orten undenkbar geworden. Dass es am Kirmesmontag hoch her geht, kennt man in der Grafschaft aktuell vielleicht noch aus Lantershofen oder aus Bengen. Auch in Ringen ist es in erster Linie am dritten und letzten Kirmestag zumindest tagsüber eine Veranstaltung für die Senioren. Nachmittags kommen noch ein paar Kinder oder Familien hinzu, auch weil die Schausteller mit ermäßigten Preisen locken.

Schausteller kommen gerne nach Ringen

Immerhin sind es in Ringen doch einige Schausteller, die Jahr für Jahr kommen. Ein großer Autoscooter begeistert kleine und große Kinder, und Schieß-, Wurf- und Süßigkeitenbuden, Entenangeln oder die Greifer, die meist umsonst nach Plüschtieren greifen, sind da aufgebaut. Wo andernorts Veranstalter schon die Geldbörse ziehen müssen, um Schausteller mit Gagenzahlungen anzulocken, da kommt man nach Ringen noch umsonst, obwohl der Kirmesplatz samt Bürgerhaus nicht direkt an einer Durchfahrtsstraße liegt und gar nicht so einfach zu finden ist. Aber da Grundschule und Kindergarten gleich nebenan liegen, wissen die Kinder, wohin sie ihre Eltern am Wochenende lotsen müssen. Entsprechend zufrieden scheinen auch die reisenden Betreiber von Buden und Fahrgeschäften zu sein. „Sie jammern zwar jedes Jahr aufs Neue, fragen aber am Ende, ob sie im kommenden Jahr wiederkommen dürfen“, sagt Andreas Kunze.

Sehen lassen konnte sich auch das Programm der Altgesellen in diesem Jahr wieder. Die Partyband „Rio 5“ lud nach dem Fassanstich am Samstag zum Tanz im Bürgerhaus ein. Bei herrlichem Wetter wurde sonntags überwiegend auf dem Kirmesplatz gefeiert. Beim Wettsägen gab es tolle Preise zu gewinnen, die allesamt gestiftet waren. Der letzte Kirmestag startete mit heiliger Messe und einem Totengedenken auf dem Friedhof, das der Bölinger Liederkranz begleitete. Dann startete der Kirmes-Frühschoppen mit zünftiger Musik der Rhein-Ahr-Spatzen. Der obligatorische Spießbraten war längst vergriffen, als am Abend der Kirmesmann verurteilt und verbrannt wurde, hatte er den Gästen doch drei Tage lang das Geld aus der Tasche gezogen.

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