Wegen gesiegener Müllgebühren? Unbekannte entsorgen Bauschutt auf Acker in Eckendorf

ECKENDORF · Unbekannte haben auf einem Feld in Eckendorf eine Lastwagenladung voll Bauschutt abgeladen. Der Acker gehört dem Grafschafter Landwirt Franz-Josef Schäfer. Der ist sauer und macht auch die gestiegenen Müllgebühren für den Frevel verantwortlich.

 Umweltfrevel in Eckendorf: Franz-Josef Schäfer vor dem von Unbekannten auf seinem Feld abgeladenen Bauschutt.

Umweltfrevel in Eckendorf: Franz-Josef Schäfer vor dem von Unbekannten auf seinem Feld abgeladenen Bauschutt.

Foto: Martin Gausmann

Landwirt Franz-Josef Schäfer aus Eckendorf ist sauer. Unbekannte haben auf einem Feld in Eckendorf eine Lastwagenladung voll Bauschutt abgeladen: Steine, Holz, Plastik, Dämmmaterial. Schäfer hat sich umgehört und erfahren: Derjenige, auf dessen Acker der Müll liegt, muss ihn entsorgen.

Als Ursache für die illegale Ablagerung sieht Schäfer auch die steigernden Müllgebühren. „Wir beobachten seit einiger Zeit, dass Müll auf Feldern abgekippt wird“, sagt er auch stellvertretend für seine Kollegen. So sei jüngst in der Nachbarschaft eine ganze Ladung Grünschnitt aufgehäuft worden.

Problem beim Bauschutt sei allerdings, dass er nach Materialien getrennt entsorgt werden müsse, vor allem das mit Asbest belastete Dämmmaterial, das in kleinsten Stücken mit in der Ladung war. Schäfer will sich allerdings nicht ans Sortieren machen. Bei der Gemeinde Grafschaft sei ihm geraten worden, alles mit dem Frontlader auf den (gemeindeeigenen) Weg zu schieben. „Das werde ich nicht tun“, stellt der Landwirt fest.

Im vergangenen Jahr wurden 35 Kühlschränke abgeladen

Von einer Anzeige habe ihm die Kreisverwaltung abgeraten. „Sie haben gesagt, das werde sowieso nichts bringen“, sagt Schäfer. Er erinnert an eine Ladung mit 35 Kühlschränken, die im vergangenen Jahr ebenfalls auf einem Feld in der Grafschaft abgeladen worden ist. Der Eckendorfer Landwirt glaubt nicht, dass ein Lastwagenfahrer von der Autobahn der Verursacher ist, besonders ortskundig sei der Täter allerdings wohl auch nicht gewesen. Eher handele es sich um jemanden, der eine „Zufallsgelegenheit“ gesucht und in Eckendorf gefunden habe.

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