Viel Platz für Wasser Verantwortliche informieren Grafschafter über Hochwasserschutz

Ringen · Gegen das Hochwasser: Bauamt, Landesbetrieb und Planer haben Anwohnern über geplante Maßnahmen in Nierendorf berichtet. Die Versammlung hätte längst stattfinden müssen, wäre Corona nicht gewesen.

 Bauamtsleiter Friedhelm Moog (l.) informierte die Bürger.

Bauamtsleiter Friedhelm Moog (l.) informierte die Bürger.

Foto: Martin Gausmann

Nur 20 von mehr als 800 Nierendorfer Bürgern haben an der Anwohnerversammlung der Gemeinde Grafschaft zu geplanten Baumaßnahmen in Niedernierendorf teilgenommen. Sie erhielten dabei Informationen, was in den nächsten beiden Jahren auf sie zukommen wird und wie Privatgrundstücke betroffen sind.

Nur zu den Kosten, die für die Anlieger fällig werden, konnten die Vertreter der Verwaltung aufgrund der derzeitigen Diskussionen und der kommenden Umstellung von einmaligen Ausbaubeiträgen auf wiederkehrende Beiträge keine genauen Angaben machen. Auf alle Fälle stünden die Anwohner der Johannes-Häbler-Straße mit den wiederkehrenden Beiträgen besser da.

Bauamtsleiter Friedhelm Moog machte klar, dass die Versammlung eigentlich längst hätte stattfinden müssen, Corona diese bisher aber verhindert hatte. Klar machte er den Nierendorfern aber auch, dass die in der Gesamtheit rund 7,5 Millionen Euro teuren Maßnahmen allein dem Schutz der Bürger und ihrer Häuser in den zuletzt drei Mal stark von Hochwasser betroffenen Gebieten dienten.

Nach dem Beschluss der Maßnahmen im Rat war es vereinzelt zu Kritik an den Plänen und am Vorgehen gekommen. Das alles konnte nun geklärt und ausgeräumt werden. Die Maßnahmen sehen zum einen Hochwasserschutz-Projekte durch die Verlegung des Leimersdorfer Bachs in sein ursprüngliches Bett vor. Dieses ist auf einem von dem französischen Geographen Jean Joseph Tranchot aufgenommenen Kartenwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert ersichtlich. Durch diese Maßnahme entsteht eine Auenlandschaft mit großen Retentionsflächen. „Die Bachverlegung erwirkt beim Ablauf von Starkregen einen Rückhalt von rund 40.000 Kubikmetern Wasser, die Retentionsflächen nehmen weitere 50.000 Kubikmeter auf“, erklärte Mooog. Zusammen entspreche diese Menge dem Fassungsvermögen des Regenrückhaltebeckens nördlich von Nierendorf.

Diplom-Ingenieur Peter Terporten, der den Plan entwickelt hatte, stellte die Maßnahme, bei der 70.000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden, vor. Derweil machte Friedhelm Moog klar, dass an den Grundstücken der Anlieger nichts verändert werde und auch der alte Bachlauf künftig noch Wasser führen werde.

Stefan Koch vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) und Michael Beuren vom Planungsbüro Säger gingen dann auf die Erneuerung der Straße samt neuem Radweg und Fußgängerwegen ein. Dabei gab es dann auch konkrete Fragen der Anwohner, viele davon zu den Veränderungen an den eigenen Grundstücken.

Es wurde erläutert und auch manch eine Idee eingebracht, die in die Baumaßnahmen einfließt. Das passte dann allen Teilnehmern, die für das Projekt ihre Zustimmung deutlich machten.

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