„Roter Riese“ für das Weingut Kreuzberg Flutgeschädigtes Weingut an der Ahr erhält Preis

Dernau/Meckenheim · Trotz Flut und Folgeschäden gehen etliche Rotweinpreise an die Ahr: Darunter der Titel „Roter Riese“ für das Weingut Kreuzberg. Über die Bedeutung der Auszeichnung sprechen wir mit Jungwinzerin Lea Kreuzberg.

Vom Weinmagazin Vinum ausgezeichnet: Ludwig und Lea Kreuzberg vom Weingut H.J. Kreuzberg aus Dernau freuen sich über die Anerkennung aus der Branche.

Vom Weinmagazin Vinum ausgezeichnet: Ludwig und Lea Kreuzberg vom Weingut H.J. Kreuzberg aus Dernau freuen sich über die Anerkennung aus der Branche.

Foto: ahr-foto

Der sogenannte „Rote Riese“, eine Auszeichnung des Weinmagazins Vinum, geht in diesem Jahr nach Dernau an das Weingut H.J. Kreuzberg. Der Preis zeichnet dabei nicht einen einzelnen Wein aus, sondern vielmehr das Lebenswerk eines Winzers. Das würde ihr Vater aber nicht gerne hören, sagt Lea Kreuzberg, die kurz nach der Flut voll in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist, denn dann würde er sich alt fühlen. „Vielmehr zeigt der Preis, dass wir seit Jahren konstant Weine mit einer sehr guten Qualität rausgeben“, so die Nachfolgerin.

Es seien die Arbeit und die Anstrengungen des Vaters, die hier ausgezeichnet würden. Mehr noch, so Kreuzberg weiter: „Wir haben das auch vielen Kollegen zu verdanken, die schon nicht mehr bei uns im Team sind.“ Ihr Vater hätte auch sie zum Dank für ein Festessen nach der Gala-Veranstaltung am Samstag eingeladen.

Erste Gratulationen kamen aus Japan

Es ist nicht der erste Preis, den das Dernauer Traditions-Weingut für seine Rotweine, vor allem die Früh- und Spätburgunder, abgesahnt hat. „Es ist aber schon der Preis, der uns in den nächsten Jahren besonders stolz machen wird“, so Kreuzberg über die Vinum-Auszeichnung, die im Rahmen des Deutschen Rotweinpreises vergeben wird. Eine deutliche Strahlkraft bei den Kunden und auch in Fachkreisen kann sie heute schon ausmachen: „Unser japanischer Kunde hat uns schon vor ein paar Tagen zur Auszeichnung gratuliert“, so die studierte Winzerin, die hauptsächlich die Bereiche Marketing und Vertrieb betreut. Japan sei ein sehr wichtiger Markt für den kleinen Familienbetrieb, genauso wie die Niederlande oder auch Polen.

Dass weitere Preise in den nächsten Jahren dazukommen könnten, liegt nun daran, ob die Mischung von „jungem Team“ und „Weisheit des Papas“ gut zusammenkommen. Und ganz nebenher stehen Eigentümer und Mitarbeiter ja weiterhin vor der Mammutaufgabe, die Schäden der Flut zu beseitigen. Noch immer agiert das Weingut von seinem Ausweichstandort in Meckenheim aus. Die Häuser in Dernau müssen immer noch saniert werden. Beim Gästehaus beispielsweise stehe nun endlich, nach über anderthalb Jahren, fest, dass es doch noch abgerissen werden muss. Immerhin die klimatischen Faktoren haben dem neuaufgestellten Betrieb in diesem Jahr in die Karten gespielt: 2022 verspricht ein sehr guter Jahrgang zu werden. „Wir sind sehr zufrieden: Wir haben eine super Menge, aber auch eine super Qualität“, so Kreuzberg.

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