Hoffnungsschimmer „H 16“ Startschuss eines Sinziger Projekts für obdachlose Jugendliche

Sinzig · Das jetzt gestartete Pilotprojekt „H 16“ bietet jungen Menschen, die gravierende soziale Problemen haben, Beratung, Waschmöglichkeiten und einen Mittagstisch an.

 Petra Klein bei der Begrüßung mit (hinten von links) Kerstin Knopp, Thomas Hufschmidt, Daniel Stellmacher-Huck, Andreas Geron, Jürgen Pföhler.

Petra Klein bei der Begrüßung mit (hinten von links) Kerstin Knopp, Thomas Hufschmidt, Daniel Stellmacher-Huck, Andreas Geron, Jürgen Pföhler.

Foto: Martin Gausmann

Offizieller Startschuss für ein ebenso ambitioniertes wie engagiertes Projekt der Jugendsozialhilfe: H 16 heißt das Pilotprojekt im Land Rheinland-Pfalz, das ab sofort in Sinzig läuft. Konkret geht es dabei um die Hilfe für junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, die bisher mehr oder weniger durch alle sozialen Netzwerke gerutscht sind.

Im Haus der offenen Tür (HoT) gab es zum Start einen großen Bahnhof. Zu den Gästen zählten unter anderem Landrat Jürgen Pföhler, Bürgermeister Andreas Geron sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft.

H 16 ist ein Buchstabenspiel mit dem Paragrafen 16 H des Sozialgesetzbuches (SGB II) und als Projekt finanziell gut aufgestellt. Denn das Jobcenter stellt mit dem Kreis Ahrweiler rund 250.000 Euro zur Verfügung, die Stadt Sinzig ist mit 20.000 Euro mit im Boot.

Projekt wurde kurzfristig ins Leben gerufen

Auf die Beine gestellt wurde H 16 übrigens kurzfristig und unbürokratisch. Das machten der Geschäftsführer des Jobcenters, Daniel Stellmacher-Huck, Pföhler und auch Sinzigs Geron beim Startschuss deutlich. Warum dieses Projekt beim HoT angesiedelt wurde, ist für die Leiterin Petra Klein klar: „Wir haben ein flexibles und leistungsfähiges Netzwerk.“

„Die künftige Kundschaft von H 16 schleppt meist eine ganze Palette von Problemen durch ihr noch junges Leben“, unterstrichen indes Ulrike Michelt und Tatjana Francesconie, die das Projekt im HoT leiten werden. Ein grundlegendes Problem der angesprochenen jungen Menschen sei oft die fehlende Unterkunft. „Keine Arbeit, keine Ausbildung, kein Geld, unterentwickelte soziale Kompetenzen, wenig Leistungsbereitschaft und fehlendes Pflichtbewusstsein. Mit diesem Problembündel schlägt sich eine ganze Reihe junger Menschen im Kreis Ahrweiler herum“, sagte Michelt.

HoT steht offen für alle Bürger

Für die Betroffenen gibt es mit H 16 einen Hoffnungsschimmer. Und der kommt keineswegs abstrakt daher her. Denn im HoT stehen der neuen Kundschaft neben Beratung auch eine Waschmaschine und ein Trockner zur Verfügung. Zudem wird es dienstags, mittwochs und donnerstags einen warmen Mittagstisch geben, der offen für alle Bürger ist und auch als Kommunikationsplattform dienen soll.

Auf einen anstehenden Wechsel machten indes Petra Klein und Kaplan Thomas Hufschmidt von der katholischen Kirchengemeinde Sinzig am Rande der Präsentation aufmerksam. Das HoT wird zum 1. Januar von der katholischen Kirchengemeinde in Sinzig in die Trägerschaft des Bistums Trier wechseln. Deshalb war auch die neue stellvertretende Abteilungsleiterin Jugend im Bistum Trier, Kerstin Knopp, nach Sinzig gekommen. Sie nannte das HoT mit dem neuen Projekt „einen Ort, der emotionalen Halt gibt“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort