Kommentar Handy für den Azubi

Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss, wusste Wilhelm Busch. Fast alle Bewerber auf einen Ausbildungsplatz haben im Kreis Ahrweiler auch eine Lehrstelle erhalten. Kein Wunder: Die Zahl der offenen Lehrstellen ist weit höher als die Zahl der Bewerber.

Das Problem: Ausbilder stellen ihren Schützlingen oftmals ein verheerendes Zeugnis aus: Sie seien faul, undiszipliniert und wenig belastbar. Die Klagen der Betriebe über das Bildungsniveau ihrer Azubis werden immer lauter. "Die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängern ist das Ausbildungshemmnis Nummer Eins für die Betriebe", erklärte jüngst der Deutschen Industrie- und Handelskammertag.

Wegen der rapide schrumpfenden Bewerberzahlen geben Betriebe an Ahr und Rhein immer häufiger auch lernschwächeren Jugendlichen die Chance, eine Ausbildung zu absolvieren. Die Schere zwischen betrieblicher Anforderung und sozialer Kompetenz der Azubis geht weiter auseinander, so die Ausbilder. Jedes zweite Unternehmen klagt über mangelnde Disziplin und Belastbarkeit sowie fehlende Motivation. Jedes dritte bemängelt die Umgangsformen der Bewerber. Es mangelt aber nicht nur an sozialer Kompetenz, sondern auch an Allgemeinbildung.

Um sich die besten Köpfe zu sichern, locken Betriebe inzwischen mit materiellen Anreizen. Beispiel: Kostenübernahme für den Führerschein oder ein neues Smartphone. Auch wenn im Kreis Ahrweiler die Welt (noch) in Ordnung erscheint: Wie soll das weitergehen?

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