Konzern reagiert auf Corona-Situation Haribo lässt Tauschaktion in diesem Jahr ausfallen

Grafschaft · Die Tauschaktion „Kastanien und Eicheln gegen Lakritz und Gummibärchen“ bei Haribo fällt aus. Abstands- und Hygieneregelungen könnten nicht eingehalten werden. Daher verzichte man auf die beliebte Aktion, heißt es aus der Unternehmenszentrale in der Gemeinde Grafschaft.

 In diesem Jahr gibt es keine Haribo-Kastanienaktion auf dem Werksgelände des Süßwarenkonzerns in der Grafschaft.

In diesem Jahr gibt es keine Haribo-Kastanienaktion auf dem Werksgelände des Süßwarenkonzerns in der Grafschaft.

Foto: Matin Gausmann/Martin Gausmann

In diesem Jahr wird es keine Haribo-Kastanientauschaktion geben. Wie die Unternehmensleitung des in der Gemeinde Grafschaft ansässigen Süßwarenkonzerns gegenüber dem General-Anzeiger bestätigte, sei eine Einhaltung der Corona-Hygiene- und Abstandsregelungen auf dem Firmengelände und seinen Zuwegungen nicht gewährleistet. „Die Gesundheit geht vor“, so Firmensprecherin Saskia Dehnert.

Dennoch will der Gummibärchenproduzent nicht so ganz auf das Tauschmanöver verzichten. Allerdings soll es nur eine sehr kleine Tauschaktion geben. In einem kleineren Rahmen sollen – vermutlich Ende Oktober – noch nicht näher definierte Gruppen und Vereine Kastanien und Eicheln abgeben können und im Gegenzug Süßwaren erhalten, keinesfalls jedoch Einzelpersonen. Zu Details wolle sich die Haribo-Zentrale Anfang der kommenden Woche äußern.

Die Kastanienaktion ist eine Tradition, die Haribo seit mehr als 80 Jahren zur Freude von Kindern und zahlreichen naschfreudigen Erwachsenen pflegt. Ein Kilo aus der Lakritz- und Weingummi-Produktionspalette wird dann gegen zehn Kilo Kastanien oder fünf Kilo Eicheln getauscht. 2018 waren an beiden Tauschtagen rund 20.000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands auf die Grafschaft gekommen. Es gab zeitweise bis zu 700 Meter lange Schlangen, die Wartezeiten lagen bei mehr als vier Stunden.

Kastanien und Eicheln sind für Tierparks

Im vergangenen Jahr war der Besucherandrang geringer, da es insgesamt etwas weniger Kastanien gab. Dennoch: 40 Tonnen Kastanien und 35 Tonnen Eicheln wurden 2019 gegen Goldbären und Lakritzschnecken getauscht.

Gekommen waren stets Sammler aus der gesamten Region und darüber hinaus. Mit gefüllten Tonnen, Bollerwagen, Waschkörben, Rucksäcken, Tüten und Eimern waren sie zur Konzernzentrale in den Grafschafter Innovationspark angerückt. Dort hat das mit seiner Verwaltung aus Bonn weggezogene Unternehmen seit 2018 seinen Firmensitz.

Ursprünglich im Jahr 1936 für Kinder gedacht, ist die Haribo- Kastanienaktion längst ein Magnet für Jung und Alt, zumal auf dem Werksgelände alljährlich ein Unterhaltungs-Rahmenprogramm geboten wird.

Die eingetauschten Waldfrüchte werden von Haribo an Tier- und Wildparks zur Fütterung während der Winterzeit gespendet. Ursprünglich diente die von Hans Riegel senior ins Leben gerufene Aktion als kleiner Tauschspaß für Kinder aus der Nachbarschaft. Inzwischen ist sie zu einem Highlight geworden, das traditionell am Standort der Unternehmenszentrale stattfindet.

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