Landratswahl im Kreis Ahrweiler Horst Gies offiziell nominiert

Kreis Ahrweiler · Die CDU im Kreis Ahrweiler schickt ihren Kandidaten Horst Gies mit klarem Votum in das Rennen um das Landratsamt. Schon heute leitet er als Erster Kreisbeigeordneter interimistisch den Wiederaufbau: Er wolle das Alte, das gut war, mitnehmen und das Neue gemeinsam aufbauen.

 107 Ja-Stimmen für Horst Gies als Unionskandidaten für die Landratswahl bei der Kreisvertreterversammlung in der KempenicherLeyberghalle.

107 Ja-Stimmen für Horst Gies als Unionskandidaten für die Landratswahl bei der Kreisvertreterversammlung in der KempenicherLeyberghalle.

Foto: Martin Gausmann

Nun ist es offiziell: Horst Gies wird für die CDU in das Rennen um das vakant gewordene Landratsamt gehen. Mit überwältigender Mehrheit wurde der 60-jährige Landtagsabgeordnete und Erste Kreisbeigeordnete in der Kempenicher Leyberghalle von der Kreisvertreterversammlung der Union zum Kandidaten gekürt. Auf den Agrarwissenschaftler und Verwaltungsfachmann entfielen 107 Ja-Stimmen, drei Delegierte votierten mit Nein, vier enthielten sich der Stimme. Horst Gies, Vorsitzender der CDU im Kreis Ahrweiler, war zuvor vom Kreisvorstand seiner Partei einstimmig als Kandidat für die Nachfolge des wegen Krankheit dienstunfähig geschriebenen und in den Ruhestand versetzten bisherigen Amtsinhaber Jürgen Pföhler vorgeschlagen worden.

„Bei aller Trauer und allem Chaos müssen wir sehr strukturiert vorgehen“

Seit Pföhler in der Folge der Flutkatastrophe nicht mehr auf dem Chefsessel des Ahrweiler Kreishauses sitzt, übt Gies das Landratsamt kommissarisch aus. „Jeden Tag gibt es neue Entscheidungen. Bei aller Trauer und bei allem Chaos der ersten Wochen müssen wir sehr strukturiert vorgehen“, blickte Gies auf die zurückliegenden Wochen zurück. Auch wenn schon Vieles beim Wiederaufbau des Ahrtales geschafft sei, so habe man noch einen langen Weg vor sich. Gies dankte dabei insbesondere den „Machern der ersten Stunde“, den Ortsbürgermeistern und den Mitarbeitern der nunmehr von ihm angeführten Kreisverwaltung.

„So unfassbar die Katastrophe für uns alle war, so unfassbar war die dann folgende Hilfeleistung“, bescheinigte der frisch nominierte Kandidat denjenigen, die gleich nach der Zerstörung des Ahrtals mit dem Wiederaufbau begonnen haben. Hierbei würden erhebliche Fortschritte gemacht. Es gelte nun, den Neuaufbau des Tales „zukunftsträchtig und innovativ – und vor allem: gemeinsam – zu gestalten“. Die schnelle Schaffung von wieder funktionierenden Infrastrukturen, die Versorgung der Menschen mit Gas, Wasser und Strom sei größtenteils bereits gelungen. Zahlreiche Kindergartenkinder könnten zurück in ihre Kitas, zahlreiche Schüler zurück an ihre von der Flut in Mitleidenschaft gezogenen Schulen. Zwei Zukunftskonferenzen unter großer Bürgerbeteiligung seien von ihm auf die Schiene gesetzt worden. Mehr als 500 Vorschläge habe man dabei aufgenommen und auf deren Umsetzung geprüft. Den von der Naturkatastrophe betroffenen Unternehmen stehe man eng zur Seite, mit dem Ziel, sie im Kreis Ahrweiler zu halten.

Flächendeckendes neues Warn- und Sirenensystem soll noch vor Weihnachten kommen

Noch vor Weihnachten solle der Kreis Ahrweiler auf Initiative des kommissarischen Kreis-Chefs mit einem flächendeckenden neuen Warn- und Sirenensystem ausgestattet werden, um Menschen rechtzeitig und stromunabhängig vor drohenden Katastrophen zu schützen. Gies: „Ich will ein gutes Sicherheitssystem für den gesamten Kreis. Die Chancen, die sich jetzt bieten, wollen und müssen wir nutzen.“ Zur andauernden Corona-Krise führte er aus, dass er sich für die Wiedereröffnung der Impfzentren einsetzen wolle.

Was den Neuanfang im Ahrtal anbetrifft, sagte der Kandidat der CDU: „Ich will das Alte, das gut war, mitnehmen. Und das Neue gemeinsam mit Euch aufbauen.“ Mit vollem Einsatz werde er sich für die Menschen im Kreis Ahrweiler einsetzen. Zum Landratsamt sagte er: „Ja, ich möchte mich darauf einlassen.“

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