Förmliche Offenlage der Pläne Investor plant 70 neue Wohnungen im Bad Bodendorfer Kurpark

Bad Bodendorf · Der Eigentümer des Bad Bodendorfer Kurparks möchte hier ein Wohngebiet bauen. Die Pläne gehen nun, nach der Stadtratssitzung in die Offenlage, um Rückmeldungen von Öffentlichkeit, Unternehmen und Behörden zu prüfen und zu bewerten – gerade auch im Hinblick auf den Hochwasserschutz in dem Gebiet.

 Wenn es nach einem Investor geht, soll hier, im Bad Bodendorfer Kurpark, ein Gebäudekomplex mit 70 Wohnungen entstehen. Eines der Probleme: Die Ahr fliesst nicht allzuweit entfernt.

Wenn es nach einem Investor geht, soll hier, im Bad Bodendorfer Kurpark, ein Gebäudekomplex mit 70 Wohnungen entstehen. Eines der Probleme: Die Ahr fliesst nicht allzuweit entfernt.

Foto: ahr-foto

Eine Entscheidung über die Zukunft des Bad Bodendorfer Kurparks ist bei der jüngsten Stadtratssitzung zwar nicht gefallen, wohl aber ein Stück näher gerückt: Bei sieben Gegenstimmen von Grünen und SPD stimmte das Plenum nämlich dafür, mit den von Kurparkeigentümer Harald Monschau vorgelegten Plänen für die Park-Bebauung in die förmliche Offenlage zu gehen und neben Anwohnern und Öffentlichkeit auch die Träger öffentlicher Belange zu beteiligen. Vier Gebäude mit 70 Wohnungen, eine Großküche und eine Tiefgarage möchte Monschau, der den Park und mehrere Gebäude vor 20 Jahren erwarb, bauen.

Technikmuseum und Kurpavillon sollen erhalten bleiben

Das Kurhaus, das oberhalb des Parks stand, ist bereits im Dezember 2010 abgerissen worden. Auch Kurmittelhaus und Trinkhalle sollen noch abgerissen werden. Das zwischen den beiden Gebäuden stehende Technikmuseum mit den neuerdings unter Denkmalschutz stehenden Maschinen, die einst der Verflüssigung der Kohlensäure aus dem St.-Josef-Sprudel dienten, sollen hingegen stehen bleiben. Der Kurpavillon an der Bäderstraße soll gemäß Ratsbeschluss ebenfalls erhalten bleiben.

Hans-Dietrich Laubmann (SPD) mahnte bei der Sitzung, zu der auch einige Bad Bodendorfer den Weg in den Helenensaal gefunden hatten, an, über den Plänen und Wünschen des Investors die Bedenken und Ängste der Bewohner insbesondere von Bäderstraße, Heinrich-Lersch-Weg und Josef-Hardt-Allee nicht zu vergessen, was eine Bebauung des Parks betrifft.

Hardy Rehmann (Grüne) äußerte erhebliche Bedenken gegenüber einer massiven Bebauung im Flutgebiet der Ahr. Die vorliegenden Pläne würden für die Anwohner insbesondere der in den Häusern oberhalb lebenden Menschen eine erhöhte Gefahr bedeuten. Um künftigen Fluten Angriffsfläche zu nehmen, habe sich die Stadt nach dem Hochwasser vom Juli 2021 dazu entschieden, die Mauer auf der Westseite des Schwimmbad-Geländes abzureißen. Die Pläne für die Park-Bebauung sähen nun den Bau neuer Riegel vor, die den Hochwasser-Abfluss hemmen. Seine Fraktion lehne eine massive Bebauung des Parks deshalb ab.

Volker Holy (CDU) vertrat den Standpunkt, die Stadt sei dem Bauherrn die Offenlage seiner Pläne schuldig. Und Friedhelm Münch (FWG) sagte, eine Offenlage sei unverzichtbar, um Bedenken, die gegen das Bauprojekt in derzeit geplanter Form sprechen, systematisch zu sammeln und damit eine hieb- und stichfeste Grundlage für eine Entscheidung über die Baupläne zu schaffen. Aufgabe von Rat und Verwaltung sei es nach der Offenlage, die Rückmeldungen von Öffentlichkeit, Unternehmen und Behörden zu prüfen und zu bewerten.

Am 4. Februar 2019 hatte Harald Monschau in einer Bauausschusssitzung erstmals seine Pläne für die Zukunft des Kurparks öffentlich vorgestellt. Sein Konzept sah damals fünf drei- bis viergeschossige Baukörper vor. Die Gebäude, zwei davon in U-Form, sollten sich um einen parkähnlichen Innenbereich gruppieren. Neben dem Technikmuseum sahen seine Pläne im Park einen Spielplatz vor. Ein Zugang zur Trinkstelle des St.-Josef-Sprudels bleibe bestehen. Planer Carsten Herges gab dem Projekt damals den Namen „Wohnen im Park“.

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