Parteiaustritte in Remagen Krah und Heydecke verlassen CDU

Remagen · Remagen: Beide Politiker wollen im Rat bleiben. Tiefgreifende Differenzen führen zu dem nachhaltigen Schritt.

 Claus-Peter Krah

Claus-Peter Krah

Foto: Gausmann

Heydecke gehört dem Rat seit zwölf Jahren an, 15 Jahre war er Mitglied der CDU. Nun ist bei ihm Schluss: „Ich habe die Reißleine gezogen.“ Innerhalb der CDU habe es zu viele Grabenkämpfe gegeben, man habe gegeneinander gearbeitet, die Kernstadt sei in der Partei kaum mehr vertreten, die Missstimmung sei groß. „Es gibt kein Vertrauen mehr“, bringt es der 50-jährige Gastronom aus seiner Sicht auf den Punkt.

Claus-Peter Krah ist seit 2018 Vorsitzender der Remagener CDU. Er folgte Walter Köbbing, der für das Bürgermeisteramt kandidierte und eine heftige Niederlage bezog. Köbbing legte sein Amt als Ortsvorsteher der Kernstadt nieder und zog sich dann aus der Kommunalpolitik vollends zurück. Krah trat bei der vergangenen Kommunalwahl schließlich für das freigewordene Ortsvorsteheramt an, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.

Es gab einen gewaltigen

Krach hinter den Kulissen

„Ich habe in der Zusammensetzung der Fraktion keine Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Stadt mehr gesehen“, sagte Krah dem GA. Er bestätigte, dass es hinter den Kulissen gewaltigen Krach und Schläge unter der Gürtellinie gegeben habe – über die er nicht sprechen wolle. Seine Bilanz: „Veränderungen waren in dieser CDU einfach nicht erwünscht.“

Heydecke teilte auf Anfrage des General-Anzeigers mit, dass er nun gemeinsam mit dem Ex-CDU-Chef eine Fraktion bilden wolle. Dass man sich als künftige Wählergemeinschaft „Klare Kante“ nennen wolle, komme nicht von ungefähr: „Wir stehen zu dem, was wir sagen. Das vermissen wir woanders.“ Das Motto laute: „Uns kann man überzeugen – aber nicht überreden.“ Und Krah ergänzte: „Ich brauche künftig kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Ohne Fraktionszwang sage ich das, was ich denke.“

Im Stadtrat mit jetzt neun (!) Gruppierungen, hat die CDU nur noch sechs Sitze. Sie wird in Kürze einen neuen Stadtverbandsvorsitzenden wählen müssen. Auf Anfrage teilte CDU-Vize Niclas Schell mit: „Es gab bei Kenny Heydecke gerade in Sozialen Medien einige Äußerungen, die sich nicht mit den Grundwerten der CDU deckten. Darüber haben wir ausführlich gesprochen. Leider hat er seine diesbezüglichen Aktivitäten nicht eingestellt. Auch mit Claus-Peter Krah wurden Gespräche geführt. Er hat sich jedoch immer weiter von unserer Arbeit entfernt.“ Schell bedauerte den Austritt, der jedoch schlussendlich konsequent gewesen sei.

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