Der Kreis im Vierjahrestrend Kreis Ahrweiler nimmt mehr Geld ein
KREIS AHRWEILER · Wenn die Einkommensteuerzahler dank kalter Progression vermehrt bluten müssen, freuen sich nicht nur die Finanzminister. Denn auch im Kreis Ahrweiler wird so mehr Geld in die kommunale Kasse gespült: 44,30 Millionen Euro wurden 2013 als Anteil an der Einkommensteuer verbucht: 1,4 Millionen Euro mehr als im Jahr davor.
Doch es gibt nicht nur den Anteil an der Einkommensteuer, der den Städten und Gemeinden als Geldquelle dient. Auch Gewerbe- und Grundsteuer, Hunde- und Vergnügungsteuer fließen in die kommunalen Haushalte. Alles zusammengerechnet füllen die Abgaben der Privathaushalte und Firmen die Stadtsäckel im Kreis Ahrweiler stärker als im Vorjahr. Nachdem die Steuerreinnahmen für das Jahr 2013 beim Statistischen Landesamt amtlich erfasst sind, steht fest, dass der Geldzufluss um mehr als drei Millionen Euro stieg. Unter dem Strich überwiesen die Steuerzahler rund 98 Millionen Euro für die kommunalen Ausgaben im Kreis Ahrweiler.
Alle, die arbeiten, füllen die kommunalen Kassen. Wer konsumiert, füllt sie ebenso - egal ob er Benzin oder Brot kauft oder ob er Miete zahlt. Gewerbetreibende werden gleich mehrfach zur Kasse gebeten, denn sie sind bei mehreren Steuerarten dabei - zuvorderst natürlich bei der Gewerbesteuer: Die brachte 2013 im Kreis Ahrweiler runde 34,8 Millionen Euro und machte damit schon 35,5 Prozent des Gesamtsteueraufkommens aus. Jedoch bleibt nicht die gesamte Gewerbesteuer in der Kasse. Es gibt eine Gewerbesteuerumlage, die abzuführen ist, 2013 betrug sie 6,7 Millionen Euro (Vorjahr: 6,6 Millionen Euro) - und über die freuen sich die Finanzminister von Land und Bund.
Im Gegenzug bekommen die Kommunen Anteile an der Umsatz- und der Einkommensteuer. Konkret sieht die Rechnung so aus: 6,7 Millionen Euro flossen ab. Aber allein aus der Einkommensteuer flossen im Gegenzug 44,3 Millionen Euro zu (Vorjahr: 42,9 Millionen Euro). Damit sorgen Arbeitnehmer und Selbstständige über die von ihnen bezahlten Steuern auf Lohn und Einkommen allein für weitere 45,2 Prozent der kommunalen Einnahmen. Und über den kommunalen Anteil an der Umsatzsteuer kamen weitere 3,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3 Millionen Euro) in die Kasse, macht rund drei Prozent der Einnahmen.
Die Grundsteuereinnahmen betrugen (A und B zusammengerechnet) 2013 im Kreis Ahrweiler 15,87 Millionen Euro (Vorjahr: 15,05 Millionen Euro), gleich 16,2 Prozent der Gesamterlöse. Die Grundsteuer ist dabei so etwas wie eine kleine Vermögenssteuer, denn sie wird ohne Ansehen der Leistungsfähigkeit des Grundstücksbesitzers kassiert. Die Einnahmesituation der öffentlichen Haushalte ist bundesweit gut wie nie - dank dieser sprudelnden Steuereinnahmen. Trotzdem reicht es vielerorts hinten und vorne nicht, wenngleich die meisten Kommunen an Rhein und Ahr oder auch die Kreisverwaltung einen für 2015 ausgeglichenen Etat vorlegen konnten. Hohe Schuldendienste lasten auf den Schultern der Kämmerer, die Sozialausgaben sind zudem explodiert. Zu den höchsten Ausgabeposten zählen ferner die Personalkosten in den Verwaltungen.