Oftmals Erbstücke Kreis Ahrweiler zerstört Waffen in Schredderanlage

Kreis Ahrweiler · Alljährlich lässt der Kreis Ahrweiler Gewehre, Pistolen und andere Waffen in einer Schredderanlage zerstören. Oft sind es Erbstücke und Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg.

 Fertig für die Schredderanlage: Mehr als 130 Gewehre, Pistolen und Revolver werden vernichtet.

Fertig für die Schredderanlage: Mehr als 130 Gewehre, Pistolen und Revolver werden vernichtet.

Foto: Kreisverwaltung Ahrweiler

Seit 2009, als die Kontrolle von Schusswaffen in Folge des Amoklaufes eines 17-Jährigen in Winnenden mit 16 Toten bundesweit verschärft wurde, hat die Kreisverwaltung in Ahrweiler unzählige Gewehre, Pistolen und Revolver in Schredderanlagen zerstört. Die Waffen wurden von ihren Besitzern freiwillig abgegeben.

Alleine zwischen 2009 und 2011 wanderten rund 1050 scharfe Waffen in die Schredderanlage. 2015 war man bei knapp 2000 zerstörten Waffen angekommen, vor wenigen Wochen kamen nochmal 130 scharfe Schusswaffen, Messer und verbotene Gegenständen dazu, die von der Kreisverwaltung unschädlich gemacht wurden (der GA berichtete). Die Waffen wurden im Kreishaus abgegeben und gelangten von dort zu einem Verschrottungsbetrieb. Dort wurden sie unter Beaufsichtigung der Kreisverwaltung vernichtet, das übrig gebliebene Metall wird im Anschluss verwertet.

Oftmals Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg

Alljährlich lässt der Kreis Gewehre, Pistolen und weitere Waffen in einer Schredderanlage zerstören. Durchschnittlich handelt es sich um Waffen mit einem Gesamtgewicht von einer halben Tonne.

Oftmals handelt es sich um Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg, da sie zu Hunderttausenden und von Lizenzherstellern auf der ganzen Welt hergestellt wurden und zum großen Teil nach dem Krieg unbenutzt auf den Markt kamen. "Selbst Waffen aus dem Ersten Weltkrieg sind nicht unbedingt selten. Waffen waren und sind in aller Regel Massenware", hieß es auf GA-Anfrage aus dem Kreishaus. Besonders verzierte, wertvolle Jagdwaffen oder auf absolute Präzision getrimmte Sportwaffen seien eher die Seltenheit. Das Gros der abgegebenen Waffen sind Erbstücke, die keine Abnehmer finden. Bei einem Drittel der Waffen handele es sich um Pistolen und Revolver. "Nicht alltäglich waren zum Beispiel ein etwa zeigefingergroßer Kleinkaliber-Revolver oder eine Flinte, die von einem Schmied selbst hergestellt worden ist und von dessen Erben abgegeben wurde", berichtete die Kreisverwaltung auf Nachfrage. Seit das Nationale Waffenregister eingeführt und ausgebaut wurde, gestalten sich die Kontrolldaten zum Erwerb und Besitz von Waffen nahezu lückenlos.

Zahl der Waffenbesitzer hat sehr stark abgenommen

Das bekommen insbesondere Waffenbesitzer zu spüren, die eine sichere Aufbewahrung ihrer Waffen nicht ausreichend dokumentiert haben, obwohl der Nachweis darüber ohne besondere Aufforderung an die Kreisverwaltung zu liefern ist. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Bei besonders hartnäckigen Verweigerern führt dies zum Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnis.

Im Kreis Ahrweiler hat die Zahl der Waffenbesitzer in den vergangenen Jahren sehr stark abgenommen. Waren 2010 noch 4000 Waffenbesitzer registriert, so sank diese Zahl in 2012 auf 3300, drei Jahre später auf 2900 ab. Inzwischen dürfte sich die Zahl der Waffenbesitzer auf geschätzte 2500 belaufen.

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