Viele Projekte für die Aufbaugesellschaft Kreisstadt geht den Wiederaufbau an

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die neu gegründete Aufbaugesellschaft bekommt ein dickes Maßnahmenpaket geschnürt: Im Prinzip muss die ganze städtische Infrastruktur von Park bis Stadion wiederaufgebaut werden.

 Nur eines der Projekte für die städtische Aufbaugesellschaft: Der Wiederaufbau der Landgrafenbrücke in der Bad Neuenahrer Innenstadt.

Nur eines der Projekte für die städtische Aufbaugesellschaft: Der Wiederaufbau der Landgrafenbrücke in der Bad Neuenahrer Innenstadt.

Foto: Martin Gausmann

Ein dickes Aufgabenpaket hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für die kürzlich gegründete Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft der Kreisstadt geschnürt. Diese Gesellschaft übernimmt nach der verheerenden Flutwelle und den damit verbundenen Zerstörungen im Auftrag der Stadt die Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen im Zuge des (Wieder-) Aufbaus der kommunalen Infrastruktur. Dies bei einem sehr komplexen und vielfältigen Schadensbild.

„Es sind weit mehr als eintausend Maßnahmen, die wir in Angriff nehmen müssen“, erklärte Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen, der die Schäden an der städtischen Infrastruktur bereits vor Monaten auf rund 1,6 Milliarden Euro beziffert hatte. Eine Gesamtübersicht der im Rahmen der Flutkatastrophe beschädigten oder zerstörten Objekte werde derzeit erstellt. Zwischenzeitlich habe die Aufbaugesellschaft ihre Arbeit aufgenommen und bereits Personal rekrutiert, so dass mit der Bearbeitung erster Projekte begonnen werden könne, führte Orthen aus. Wertvolle Zeit, so der Bürgermeister, soll nicht verloren werden.

Liste der Projekte umfasst Innenstadt, Brücken, Feuerwehren, Schulen und vieles mehr

Konkret soll die Gesellschaft mit der Übernahme folgender Maßnahmen beauftragt werden: Neubau der Landgrafenbrücke, der Bachemer Brücke und Neubau der Heppinger Brücke, die Gestaltung des Quartiers „Innenstadt“ mit der Kurgartenstraße, mit der Kurgartenbrücke, der Poststraße, der Kreuzstraße (von der Telegrafenstraße bis Hans-Frick-Straße), dem Platz an der Linde, der Lindenstraße oder auch dem Vorplatz an der Martin-Luther-Kirche.

Vorbereitet werden soll zudem das Quartier „Innenstadt Ahrweiler“ mit der Ahrhutstraße, der Niederhutstraße, dem Marktplatz, der Altenbaustraße, der Oberhutstraße, dem Blankartshof, der Straße Auf der Rausch und den Parkplätzen am Ahrtor und am Niedertor sowie an der Plätzerstraße. Weitere Projektmaßnahmen bilden der Friedhof Ahrweiler mit Trauerhallen, der Dahliengarten, der Kaiser-Wilhelm-Park, der Lennépark, die Tennisplätze östlich des ehemaligen Freizeitbades „Twin“, der Neubau der Kindertagesstätte St. Mauritius, der Neubau der Kindertagesstätte St. Pius und der Kita Blandine-Merten-Haus, die Sanierung mitsamt Neubau der Grundschule Bad Neuenahr sowie die Wiederherstellung des Bürgerzentrums in Ahrweiler.

In Ahrweiler soll auch die Marktgarage wieder nutzbar gemacht werden, ferner stehen Gebäudesanierungen oder auch – wie ebenso in Heppingen – der Neubau der Feuerwache an. Außerdem soll die Aufbaugesellschaft sich des Sportplatzgebäudes und der Tribüne im Apollinarisstadion annehmen.

Maßnahmen sollen mit Finanzmitteln der Aufbauhilfe umgesetzt werden

Mittel- und Langfristig geht die Verwaltung davon aus, dass all diese Maßnahmen mit Finanzmitteln der Aufbauhilfe umgesetzt werden können. „Die Gesellschaft kann in die Planungsbeauftragung gehen“, sagte Bürgermeister Orthen. Priorisierungen gebe es keine. „Auf Termine kann sich die Stadt derzeit nicht festlegen“, unterstrich das Stadtoberhaupt. Zum einen bedürfen alle Umsetzungsmaßnahmen freier Kapazitäten von Baufirmen, zum anderen Facharbeiter, die ohnehin mit vollen Auftragsbüchern unterwegs sind. „Der Wiederaufbau wird endlich sein“, so Orthen, „aber nicht sehr bald“.

Rolf Deißler (FDP) wies darauf hin, dass die Gesellschaft alle Projekte mit Bedacht umzusetzen hätte. Es gelte schließlich, einen Neuaufbau sorgfältig zu durchdenken und keinen einfachen Wiederaufbau des Gewesenen zu realisieren. Deißler: „Das ist dann halt zeitaufwendiger.“

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