Straßenschäden in Ahrweiler Kreistag sieht das Land in der Pflicht

KREIS AHRWEILER · Im Kreis Ahrweiler sorgt man sich um den Zustand der Straßen. "Die Investitionen zum Erhalt des Landesstraßennetzes in Rheinland-Pfalz gehen kontinuierlich zurück", befand die FWG im Kreistag. Insbesondere der nördliche Teil des Landes sei von schlechten Straßen betroffen.

 Es gibt im Kreis Ahrweiler noch erheblichen Sanierungsbedarf aus dem vergangenen Winter - wie hier auf der Landesstraße in Königsfeld.

Es gibt im Kreis Ahrweiler noch erheblichen Sanierungsbedarf aus dem vergangenen Winter - wie hier auf der Landesstraße in Königsfeld.

Foto: Martin Gausmann

Dementsprechend forderten die Freien Wähler eine Zustandsbewertung aller Landesstraßen im Kreis, die Ermittlung des Investitionsbedarfs und die Vorlage einer Prioritätenliste. Der Leitende Baudirektor des Landesbetriebes Mobilität Cochem-Koblenz, Bernd Cornely, führte im Kreistag aus, dass sich 37,5 Prozent der Straßen in einem mangelhaften Zuständ befänden. 55 Millionen Euro hat das Land an Investitionsbedarf erkannt und zur Verfügung gestellt.

"Wir haben in Rheinland-Pfalz das dichteste Straßennetz aller Bundesländer", führte Cornely im Kreistag aus. Alle fünf Jahre werde der Zustand der Landesstraßen erfasst, der Gebrauchs- und Gesamtwert ermittelt. Nach den Dringlichkeitskriterien "Straßenzustand", "Unfälle", "Verkehrsbelastung", "Kosten" und "Netzbedeutung" werde dann eine Dringlichkeitsliste erstellt, die in das Investitionsprogramm einfließe. 36 Prozent der Straßen seien in einem zufriedenstellenden Zustand, 37,5 Prozent indes in einem mangelhaften.

Die CDU-Fraktion im Kreistag zitierte aus dem diesjährigen Bericht des Landesrechnungshofes: "Die derzeitige durch einen zunehmenden Substanzverzehr gekennzeichnete Unterhaltungspraxis (des Landes) stellt keine tragfähige Lösung für die Sicherung einer künftig noch hinreichend leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur dar. Sie stehen mit den Grundsätzen des wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauens nicht in Einklang." CDU-Kreistagsmitglied Michael Schneider: "Unsere Landstraßen werden immer schlechter, zahlreiche marode und sanierungsbedürftige Landesstraßen auch im Kreis Ahrweiler sind dafür ein Beleg."

Die Union forderte ein "nachhaltiges Konzept, wie die Leistungsfähigkeit des Landesstraßennetzes im Kreis Ahrweiler mittel- und langfristig sichergestellt werden kann". Verkehr sei die Grundlage von Wirtschaft und Gesellschaft, Mobilität sei die Voraussetzung funktionierender Märkte, so die CDU.

Schneider: "Im Zusammenwirken mit dem überregionalen Netz gewährleisten vor allem auch die Landesstraßen die erforderliche Mobilität der Bevölkerung und die Erreichbarkeit von Wirtschafts- und Gewerbestandorten." Die FDP erklärte, gute Straßen seien ein "wichtiger Standortfaktor" und stellten ein "Nervensystem" dar.

Der Kreis Ahrweiler hat in den vergangenen 13 Jahren in insgesamt 130 Kreisstraßenbaumaßnahmen investiert und dafür 21 Millionen Euro aufgebracht. Dies teilte Landrat Jürgen Pföhler mit.

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