Galerie M.A.S.H in Remagen Galeristin Almuth Leib zeigt ihre private Sammlung

Remagen · Für die neue Ausstellung in der Galerie M.A.SH. ModernArt Showroom schöpft Almuth Leib aus ihren Beständen und zeigt was sie in den vielen Arbeitsjahren geschenkt bekommen oder auch gezielt erworben hat.

 “Geordnete Vielfalt“ nennt Almuth Leib die Präsentation der Kunstwerke, die sie in ihren vielen Berufsjahren privat erstanden oder geschenkt bekommen hat.

“Geordnete Vielfalt“ nennt Almuth Leib die Präsentation der Kunstwerke, die sie in ihren vielen Berufsjahren privat erstanden oder geschenkt bekommen hat.

Foto: ahr-foto

„Geschenkt, gekauft, gesammelt“ heißt treffend die Präsentation der Stücke aus den Jahren 1986 bis 2021, die ab September in der Galerie M.A.SH. ModernArt Showroom in Remagen zu sehen sein wird. Es ist der Zeitraum, in dem die Galeristin ernsthaft in die Kunst einstieg, 16 Jahre Vorsitzende des Bundesverbands bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Bonn, Rhein-Sieg war und mit Saba Lafegra 2010 die Galerie M.A.SH gründete. „Eine Galerie wollte ich schon früh haben, aber es fehlte mir noch das Wissen“, sagt Leib, die in der Ausstellung 70 Werke von 54 Künstlern vorstellt.

Die große Bandbreite fordert bei der Hängung heraus: „Wir kämpfen hier mit ganz unterschiedlichen Formaten, Motiven, Farben, Techniken und nicht zuletzt Aufhängungen.“ Künstlerkollege Kurt Girnstein, der auch selbst vertreten ist, hilft dabei, die ungleichen Exponate so zu strukturieren, dass sich, wie Leib betont, „geordnete Vielfalt“ darbietet.

Und tatsächlich spüren sie erfolgreich Verbindungen auf. An die frühen auf Teneriffa erworbenen Bilder Guido Kolitschers von Nebelwald und Steilküste La Gomeras fügt sich farblich harmonisch ein Holzschnitt von Jürgen Middelmann. Darunter korrespondiert die Tonigkeit milchigblauen Gewässers im Gemälde der Künstlerin Chow Chung-cheng mit der blau-schwarz-blasigen Komposition von Iniguez. Abgerückt, weil Raum für sich beanspruchend, erscheinen zwei Fensterdurchblicke von Leibs BBK-Weggefährten Dierk Engelken sowie Otmar Alts amüsantes Bildchen vom Liebesleben der Elefanten.

Hinter den Arbeiten steckt ein Geflecht von Erinnerungen

Lauter Porträts zieren einen Wandvorsprung. Hervor sticht Boleg Polnars herrlich lockeres Doppelkonterfei von Almuth Leib: ein Aquarell. Vom ebenfalls polnischen Künstler Damian Pietrek, der mit Leib den deutsch-polnischen Künstler-Austausch beförderte, stammt sowohl das große wilde Liniengetümmel „Postindustrielle Verwirrung“ als auch die adrett in Tusche und Aquarell festgehaltene Remagener Rheinpromenade. Mit spitzem Stift spießt Cornelia Harss die lokale Künstlerszene als „Club der Untoten“ auf, während Doris Kammlage auf einer Lebensmittel-Verpackung mahnt „Denken gefährdet die Gesundheit“ und mitten im Raum ein mysteriöser roter Kringel überrascht.

Hinter all den Arbeiten steckt eine Geschichte, wenn nicht ein Geflecht von Erinnerungen, so wie an Gudrun Portzkys anheimelnden Schwarz-Weiß-Fotos, die in Leibs Privatwohnung entstanden. Von Isabella Hannig gibt es ein zartes Frauenbildnis, mit Perlchen gestickt und genäht. „Sie war krank und hatte nicht mehr die Kraft für große Formate, aber der Drang zu arbeiten war noch da“, berichtet Leib darüber. Blickt sie auf die Ausstellungsstücke, dann „kommt vieles hoch, 35 Jahre in der Kunst, das hat einen in Kontakt gebracht mit interessanten Menschen“.

Die Ausstellung in der Kirchstraße 25 eröffnet am Samstag, 3. September, 16 Uhr, und ist bis 25. September samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr zu sehen.

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