Geschenkbaum in Remagen Galeristin will Freude vermitteln und verschenkt Kunst

Remagen · Die bekannte Galeristin Rosemarie Bassi will mit einem Wunsch- und Geschenkbaum Freude an Kunst vermitteln – gerade in der Corona-Zeit. Viele ihrer Künstler haben sich an der Aktion beteiligt und kleine Skizzen und Entwürfe geschickt, die Besucher nun kostenfrei „pflücken“ können.

 Viele Künstler ihrer Galerie haben spontan mitgemacht und Rosemarie Bassi eine Skizze zum Verschenken für den „Wish Tree“ geschickt.

Viele Künstler ihrer Galerie haben spontan mitgemacht und Rosemarie Bassi eine Skizze zum Verschenken für den „Wish Tree“ geschickt.

Foto: Martin Gausmann

„Man bekommt Nichts geschenkt im Leben“ lautet die Redensart der Enttäuschten. Rosemarie Bassi konditioniert sich genau anders herum. Sie will kleine Kunstwerke verschenken, die von den Künstlern ihrer Galerie kommen.

Ein Dutzend hat sie gebeten zur Aktion beizutragen, darunter so bekannte Namen wie Mary Bauermeister und Hubertus Giebe. Aber auch ihre neueste „Entdeckung“, Marco Kusmuk, einen studierten Maler aus Belgrad, „von einer Stärke, die man sich kaum vorstellen kann“, fragte sie. „Alle haben gleich mehrere Bildchen geschickt“, so Bassi begeistert. Die Idee kam ihr während der Corona-Zeit. „Ich war oft ziemlich frustriert“, gesteht sie bezogen auf das Galeriegeschehen, das durch die Pandemie über Monate daniederlag. „Dabei ist die Kunst ja dazu da, die Menschen aufzurichten“.

In dieser Situation dachte sie an Venedig: „Jedes Mal, wenn ich da bin, besuche ich das Guggenheim Museum, wo ich im kleinen Garten, den Yoko Ono gestiftet hat, zuerst zum Wish Tree gehe. Dieser Baum ist ein wundervolles Zeichen der Hoffnung und steht für den Traum, dass Wünsche in Erfüllung gehen können.“ Denn man kann anonym einen Wunschzettel anhängen.

„Ganz beseelt“ sei sie dann immer, sagt Bassi. Also plante sie auch vor ihrer Galerie einen Wunschbaum aufzustellen, allerdings – das war ihr wichtig – verbunden mit Kunst. „Um die Menschen auf andere Gedanken und in andere Sphären zu bringen in dieser wirklich schlimmen Zeit“. Ihr Dank geht an die bereitwilligen Künstler und an die Stadt Remagen für die Unterstützung des Projekts.

Das  kräftige Olivenbäumchen, das für immer bleiben soll, trägt erstmals am Sonntag, 30. Mai, ab 15.00 Uhr, Grüße in Form von Kunstgeschenken. Es sind kleine Originalskizzen, die dort abgeholt werden können. Man darf zudem seine Wünsche aufschreiben, in einen Umschlag stecken und per Haken ans Gehölz hängen, das Bassi den „Hoffnung-Wunsch-Kunst-Geschenk-Baum“ nennt.

Für sie, die seit Jahren neben etablierten, konsequent auch junge und noch unbekannte Künstler ausstellt, wenn die Qualität stimmt, soll der Baum zugleich „eine kleine Erinnerung daran sein, dass die Kunst nicht nur aus dem Kunstmarkt besteht“. Freude hätte sie an einem „Wish-Tree-Kreis“. „Das könnte ein Kreis von Menschen sein, die neu Spaß an der Kunst bekommen, die Dankbarkeit empfinden gegenüber den Künstlern, und die gemeinsam mit ihnen ins Gespräch kommen möchten“.

Als nächstes großes Vorhaben richtet die Galeristin eine Ausstellung zum 80. Geburtstag von Maler Sighard Gille aus, einem wichtigen Vertreter der berühmten Leipziger Schule, bekannt vor allem durch sein monumentales Deckengemälde des Gewandhauses in Leipzig. Termin für die Vernissage ist Sonntag, 20. Juni, 16.00 Uhr.

Zum Remagener Kunstsalon im Herbst will sie Werke all derjenigen Künstler präsentieren, die bei der Wish-Tree-Aktion mitgezogen haben. Außerdem blickt die engagierte Galeristin bereits auf das Jahr 2022: „Im nächsten Jahr will ich Malerei von Marco Kusmuk zeigen, soviel steht fest.“

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