Filmemacher Wolfgang Arends Kurioses Filmprojekt: „Die Ahnen“ kehren ins Ahrtal zurück

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Im Kreis Ahrweiler entsteht ein neuer Film. Multitalent Wolfgang Arends aus Ahrweiler arbeitet an der „Rückkehr der Ahnen ins Ahrtal“.

 Die durch Jahrhunderte katapultierten Ahnen haben eine wichtige Mission.

Die durch Jahrhunderte katapultierten Ahnen haben eine wichtige Mission.

Foto: Wolfgang Arends

Jetzt dreht er wieder. Wolfgang Arends, Hobby-Filmemacher aus Ahrweiler, steckt in den Vorbereitungen eines neuen Projekts und mit ihm 14 Darsteller. Es sind „die Ahnen“, deren Rückkehr ins Ahrtal die neue Produktion thematisiert.

Was einmal mehr mit ehrenamtlichen Laienschauspielern in den Kasten kommt, wird beileibe kein Dokumentarfilm, nicht einmal eine frei schwebend historisch inspirierte Geschichte. Klar, zumindest etwas Lokalkolorit muss hinein. Das sind die „Goethe 11-Studios“, hinter denen schlicht Arends mit wechselnden Beteiligten steckt, sich und den Liebhabern der immer vollmundig angepriesenen Streifen einfach schuldig. „Es ist bestimmt der verrückteste, durchgeknallteste Film, den wir je realisiert haben“, glaubt er. Mit „wir“ sind die kreativen Mitdenker seiner Crew gemeint, von denen manche seit rund 20 Jahren voller Spaß mit dabei sind.

Regisseur, Kameramann, Produzent und Schauspieler

Wenn Arends, in einer Person Regisseur, Kameramann, Produzent und Schauspieler, solche Töne anschlägt, dann ist das jüngste Werk so weit gediehen, dass es Formen annimmt, aber noch genügend Spielraum lässt für weitere Verstiegenheiten und abstruse Einfälle. Bei besagten 14 Leuten mit im Film tragenden Rollen handelt es sich um Vorfahren, ein paar Ritter und Gesinde. Eine unselige Rezeptur katapultiert sie aus dem Mittelalter in die Jetztzeit. Hoppla, da hat der schwer konfuse Zauberer, alias Gregor Bendel, wieder einmal in die falschen Töpfe und Tiegel gegriffen.

Sei‘s drum. Nun sind die Ahnen einmal da und wechseln ihre Währung, den Albus, auf der Bank in Euro. Wie es ihnen im Heute ergehen wird, das ist die Frage. Eine andere betrifft den „Trog der Verdammnis“. Den wollen die Ahnen zum Segen der Menschheit in der Ahr versenken. Denn Dr. Krake, größenwahnsinniger Bösewicht, gemimt von Arends, darf das fatale Behältnis mit allen menschlichen Lastern nicht in die Hände bekommen.

Natürlich gibt es einen Gegenspieler. Jürgen Drüeke ist der Mann mit der abnormen Vita: im Binsenkörbchen ausgesetzt, von Wölfen großgezogen. „Mein Name ist Hagen, stell’ keine Fragen“, schleudert der coole Typ dem Meeresbiologen Dr. Krake in dessen unterirdischem Imperium entgegen.

Aufnahmen etwa in der Ettringer Ley, in den Brohler Trasshöhlen und im Rittersaal des Burghauses in Altenahr waren schon gedreht, da funkte Corona der Filmgenese dazwischen. Der Shutdown drosselte reale Begegnungen. Andererseits hatten die Filmmitwirkenden, da zwangsweise von ihrer Brotarbeit freigesetzt, plötzlich viel Zeit. „Deswegen wurden die Dreharbeiten ausgesetzt und wir haben uns auf Animationen mit einzelnen Darstellern konzentriert“, erklärt Arends.

So nahm er für Szenen in Dr. Krakes Laboratorium 300 Clips auf, die in 24 Einstellungen mündeten. „Die Clips habe ich immer wieder Johannes Ewers geschickt.“ Der Bonner IT-Spezialist unterstützte schon den Film des Vorjahres „Die Ahr ist ihr Schicksal“. Auch André Weber aus Dernau macht wieder mit. „Er ist diesmal voll in das Komponieren der Filmmusik eingestiegen“, sagt Arends. In Unkenntnis des Pandemieverlaufs kann er allerdings nicht voraussagen, wann der neue Film fertiggestellt sein wird.

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