Landwirtschaft im Kreis Ahrweiler Kindergarten in Grafschaft-Esch besucht Bauernhof
Esch · Wie das so funktioniert mit Kühen, Kartoffeln, Eiern und Hühnern, kann man auf dem Schopp-Hof in Grafschaft-Esch lernen. Anja Schopp ist zertifizierte Bauernhofpädagogin und leitet in ihrem Betrieb das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“.
Scheu zeigten sie überhaupt nicht beim Besuch auf dem Bauernhof der Familie Schopp, die Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten in Grafschaft-Esch. Im großen modernen Kuhstall hatte Landwirt Alfred Schopp Heu bereitgelegt, das die Kleinen an die Rinder verfüttern durften, die ältesten Tiere waren etwa 13 Jahre alt, das jüngste Kälbchen erst vor einer Woche geboren. Und wenn die Rinder ihre mächtigen Köpfe durchs Gatter schoben, um das Heu mit ihren Mäulern aufzuheben und genüsslich zu fressen, ließen sie sich auch kleine Streicheleinheiten der Kuhstall-Besucher gefallen.
Nichts mit lila Kühen. Beim Landwirte-Ehepaar Alfred und Anja Schopp in Esch sind die Kühe weitgehend braun. Und im Sommer stehen die meisten nicht im Stall, sondern auf Weiden auf der Grafschaft bis hinauf nach Berg in der Verbandsgemeinde Altenahr. Wie das so funktioniert mit Kühen, Kartoffeln, Eiern und Hühnern, kann man auf dem Schopp-Hof lernen. Anja Schopp ist zertifizierte Bauernhofpädagogin und leitet in ihrem Betrieb das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“. Förderer sind der Kreis Ahrweiler, der Bauern- und Winzerverband und neuerdings auch die Jugendstiftung der Kreissparkasse Ahrweiler.
Außer einer kleinen finanziellen Förderung läuft das Projekt in den Betrieben ehrenamtlich. Für Klassen gibt’s Zuschüsse zu den Fahrkosten, wenn sie etwa mit einem Bus anreisen. In diesem Jahr wurde das schon 1995 vom Bauern- und Winzerverband initiierte Projekt mit dem Ehrenamtspreis des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet. Wenn Jungen und Mädchen etwas über das Leben der Kühe wissen wollen, erfahren sie auch, woher das Futter kommt. Auf dem Schopp-Hof wird alles selbst produziert, etwa die Grassilage, das Heu, der Gerstenschrot, die Futtererbsen, der Hafer und die Triticale, ein Futtergetreide. In Heppingen werden die Tiere geschlachtet, dann kommt das Fleisch zurück nach Esch, wird abgehangen und ab Hof verkauft, an Privathaushalte, Heime, Gaststätten.
Das hat sich mittlerweile bewährt und so soll der Hofladen mit Fleisch, Kartoffeln, Eiern und Äpfeln größer werden. „Vom Angebot eines Besuchs auf dem Bauernhof machen Kinder in unterschiedlichen Altersstufen Gebrauch“, berichtet Anja Schopp. Grundschulen melden ihre Klassen etwa auch zur Kartoffelernte einschließlich Lagerfeuer an. „Wenn sie kommen, kennen viele eigentlich nur Kartoffelprodukte“, so Alfred Schopp. Ältere Schüler beschäftigten sich etwa mit Fragen rund um die Lebensmittel, wobei auch vegetarische Ernährung und Tierwohl thematisiert würden, berichten die Schopps. So hat sich ein Leistungskurs Erdkunde mit dem Thema „globale Ernährung“ befasst.