Roman-Autor Krajewski in Ahrweiler Launige Lesung im Gartenhaus-Café

Ahrweiler · Autor Frank Krajewski unterhält das heitere Publikum im Gartenhaus-Café in Ahrweiler. Dass sich an diesem Abend die Hitze bemerkbar macht und auch die Technik streikt, tut der guten Laune keinen Abbruch.

 Beim literarischen Abend in Ahrweiler stellt Autor Frank Krajewski vor rund 80 Gästen seinen Roman „Ahrtrüffel“ vor.

Beim literarischen Abend in Ahrweiler stellt Autor Frank Krajewski vor rund 80 Gästen seinen Roman „Ahrtrüffel“ vor.

Foto: Martin Gausmann

Ein kulinarisch-literarischer Abend mit Krimilesung und Häppchen vom Wildpflanzenkoch sorgte am Samstag für Andrang im neuen Gartenhaus-Café von Wershofen. Mehrere Gründe dürften für die gut 80 Gäste am Fuß des Kalvarienberges dafür verantwortlich gewesen sein. Zum einen war dort Autor und Pilzexperte Frank Krajewski aus Kripp zu Besuch, dessen Rat und Erzähltalent gewiss vielen bekannt ist. Dazugesellte sich Wildpflanzenkoch und Trüffelenthusiast Jean Marie Dumaine, dessen Restaurant Vieux Sinzig viele Jahre begeisterte. Dass der Abend, zu dem die Fluthilfe des Caritasverbandes Ahrweiler und der Hospiz-Verein Rhein-Ahr eingeladen hatten, eintrittsfrei war, machte ihn noch attraktiver.

Dennoch war die Gästezahl beachtlich. Temperaturen über der 30-Grad-Marke setzten bei Besuchern und Protagonisten eine gewisse Leidensfähigkeit voraus. Auch Autor Krajewski stand eine Stunde lang in der vollen Sonne, hatte er doch leichtfertig auf den Sonnenschirm verzichtet, um Schatten unter einer Kiefer zu finden. Als sich dieser Platz dann doch als reichlich ungeeignet erwies, um mit dem Publikum zu interagieren, las er schließlich ohne Sonne und Kiefer, gegrillt, wie einige seiner Zuhörer.

Kulinarisches bestimmt das Geschehen

Als die Sitzgelegenheiten nicht reichten, boten Paletten Ersatz. Startklar? Mitnichten. Die Technik zickte, weshalb Krajewski auf seine eigene kleine Anlage zurückgriff. Um es vorwegzunehmen: Zur eigentlichen Lesung aus dem flott und spannend 2020 gemeinsam mit Marion Demme-Zech geschriebenen Roman „Ahrtrüffel“ kam es wegen der Verzögerung gar nicht erst. Das jedoch tat der Veranstaltung keinen Abbruch, zu der Krajewski auch Hanne Briesch begrüßte, die mit bemalten Ahrufer-Steinen über 10.000 Euro zugunsten von Flutopfern erwirtschaftete. Er selbst wohne seit 42 Jahren in Remagen-Kripp und werde noch zehn Jahre brauchen, um ein echter Kripper zu werden. „Allerdings befinde ich mich in einem Alter, in dem man sich überlegen muss, noch eine Langspielplatte aufzulegen, weil nicht klar ist, ob man sie bis zu Ende wird hören können.“ Neben seinem Riesengarten pflegt er weitere Hobbys, etwa das Pilzesuchen und -bestimmen, oder auch „mit zwei weiteren Verrückten“ einige Weinstöcke.

Launig behandelte er am literarischen Abend, was ihm von früh an als Nahrung gereichte. Da zu seiner Geburt Heidelbeeren beitrugen, gingen sie noch der Muttermilch voraus, gefolgt von Brot, Kirschen, rohem Weißkohl, rohen Eiern, Kaninchenfleisch, Eintopf und „Fleeschwoosch mit Krummpann“. Er ließ Revue passieren, wie er Freundschaft mit dem Ehepaar Colette und Jean Marie Dumaine schloss, Dumaines spektakulären Trüffelfund 2002, das erste Trüffel- Symposium Deutschlands in Sinzig 2006, die Anlage der Trüffiere des Ahrtrüffelvereins, schließlich die Entstehung des Ahrtrüffel-Krimis. Im Anschluss mundeten zu Brot köstliche Walnusstapenade und Gänserilette. Gefüllte Gläschen gingen weg wie warme Semmeln und Krajewski hatte etliche Krimis zu signieren.

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