Nicht genug Bewerber für alle Angebote Lehrlinge haben die freie Wahl

KREIS AHRWEILER · In der Tendenz gibt es mehr Ausbildungsplätze als Jugendliche

"Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat", heißt es. Manchmal ist der Findungsweg gerade für junge Leute allerdings schwierig. Aber jeder weiß: Ausbildung verhindert Einbildung. Jedes Jahr sprechen Tausende von jungen Menschen bei der Berufsberatung vor, um sich bei der Wahl eines Berufes und der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz unterstützen zu lassen. Die Bilanz der Agentur für Arbeit für das gerade abgeschlossene Ausbildungsjahr 2013/2014 fällt insgesamt positiv aus.

Fast 4000 Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche meldeten sich seit Oktober des vergangenen Jahres und dem Herbst diesen Jahres bei der Berufsberatung: Fast ebenso viele Lehrstellen wurden in dieser Zeit von den Arbeitgebern der Region gemeldet. Trotz dieser ausgeglichenen Situation ging die Rechnung bei den Vermittlungen jedoch nicht ganz auf.

46 junge Leute und 150 Lehrstellen galten Ende September als "übrig geblieben." Ein Ergebnis, das nicht wirklich überrasche, erklärte Agenturleiterin Ulrike Mohrs. "Schließlich bringen junge Menschen bestimmte Talente und Vorlieben mit in die Beratung - deshalb passen Angebot und Nachfrage nicht immer zueinander." Manche benötigten zudem einfach noch ein bisschen Zeit und seien in einer berufsvorbereitenden Maßnahme besser aufgehoben, damit sie die Ausbildung später tatsächlich erfolgreich abschließen könnten. Heißt: Die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber ist sehr beweglich, während die der gemeldeten Lehrstellen recht stabil ist.

Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, hat noch alle Wege offen, erklärte Mohrs: "Noch lässt sich der Stoff der Berufsschule nacharbeiten. Gerade für junge Leute gibt es deshalb keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Es gibt noch viele Lehrstellen aus allen Branchen, die in den nächsten Wochen besetzt werden können." Die registrierten unversorgten Bewerber würden ohnehin intensiv von den Agenturberatern weiter betreut.

Trotz rückläufiger Schülerzahlen sprachen immerhin 259 junge Ausbildungssuchende mehr bei der Agentur vor als im Jahr zuvor. Mohrs: "Obwohl die Aussichten, eine attraktive Stelle zu finden, so gut sind wie seit Jahren nicht mehr, halte ich diese Unterstützung für absolut notwendig. Und gerade sehr junge Leute wissen manchmal einfach nicht, wie und wo sie nach ihrem Traumjob suchen sollen."

So günstig die Situation angesichts vieler offener Stellen auch in diesem Jahr für die Jugendlichen aussieht, so wenig Hoffnung kann die Agenturleiterin den Unternehmen machen, dass sich noch für alle Stellenangebote Bewerber finden lassen. Die Tendenz, dass es mehr Ausbildungsplätze als Jugendliche gibt, verfestigt sich mehr und mehr. Umso wichtiger sei es, dass Betriebe auch den Menschen eine Chance geben, die auf den ersten Blick nicht unbedingt Traumkandidaten seien.

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