Macbeth in Bad Bresig Bernd Lafrenz schlüpft in alle Rollen

Interview | Bad Breisig · Im Bad Breisiger Kulturbahnhof ist am Mittwoch das Theaterstück Macbeth zu sehen. Das Besondere: Ein Schauspieler übernimmt alle Rollen. Der GA hat vorab mit ihm gesprochen.

 Meister der Verwandlung: Bernd Lafrenz spielt bei Macbeth alle Rollen selbst.

Meister der Verwandlung: Bernd Lafrenz spielt bei Macbeth alle Rollen selbst.

Foto: Hildegard Ginzler

Es ist kaum zu glauben, aber seit fast 40 Jahren begeistert der Freiberger Schauspieler Bernd Lafrenz mit seinen humorvollen mehrfach preisgekrönten Shakespeare-Stücken das Publikum. Was seine Aufführungen so besonders macht: Der Mann spielt alle Rollen im Alleingang. Auch dass jemand Idee, Text, Regie und die komplette Darstellung aus einer Hand liefert, hat Seltenheitswert. Das erste von Lafrenz bearbeitete Shakespeare-Stück war 1983 Hamlet, 1989 kam Macbeth hinzu, 1991 Othello. Viele weitere Inszenierungen folgten, so „Der Widerspenstigen Zähmung“. Damit trat der Schauspieler bereits 2013 in Bad Breisig auf. Beim erneuten Stelldichein 2018 brachte er „Die lustigen Weibern von Windsor“ auf die Bühne. Am Mittwoch, 27. April, gastiert der Solodarsteller wieder im Kulturbahnhof Bad Breisig. Diesmal geht es um Macbeth. Man darf gespannt sein, wie Lafrenz das Stück um einen Königsmord als Komödie interpretiert.Vorab sprach GA-Mitarbeiterin Hildegard Ginzler mit Lafrenz.

Wenn Macbeth nun nach Bad Breisig kommt, worauf dürfen die Menschen sich dann freuen?

Bernd Lafrenz: Auf eine schaurig schöne Komödie frei nach Shakespeare, in der ich circa 20 Rollen spiele, auch William Shakespeare und seine Mutter, und natürlich Lady Macbeth, die drei Hexen, einen Pförtner, Macbeth, König Duncan und sein Gefolge, viel Spaß mit Shakespeare.

Was hat Shakespeare, dass Sie ihm mit Ihren Adaptionen über eine so lange Zeit treu geblieben sind?

Lafrenz: Er ist einfach so all umfassend, sämtliche Themen der Menschheit finden sich in seinen Werken wieder, Machtgier, Eifersucht, Neid, Freundschaft, Liebe, Hass, Mitgefühl, Lebensfreude und Feiern etc..

Sie schlüpfen bei der Aufführung in höchst unterschiedliche Rollen und das in schnellem Wechsel. Stellen Sie sich wirklich jedes Mal auf einen Charakter ein?

Lafrenz: Ja und das geht dann aber rasend schnell.

Während der Vorstellung gibt es für Sie keine Erholung. Sie sind immer an der Reihe. Wie bereiten Sie sich auf diese mental und körperlich fordernde Leistung permanenter Präsenz vor?

Lafrenz: Vor dem Auftritt ausruhen, dann aufbauen, dann Stück noch einmal vor dem inneren Auge durchgehen, auch den Text noch einmal durchgehen, kurze Meditation in Stille und dann umziehen, schminken und auf die Bühne.

In Theaterkreisen heißt es, über jeder Macbeth-Inszenierung liege ein Fluch. Es gab in der Vergangenheit erstaunlich viele Unglücke und Aufruhr bei diesem Stück. Welche Gefahren lauern bei Ihrer Bearbeitung?

Lafrenz: Keine, eher viel Spaß und Freude!

Die Kulturbühne präsentiert zur neuen Spielzeit Bernd Lafrenz mit Solotheater im Kulturbahnhof, Koblenzer Straße 86. Er gibt am 27. April, 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Shakespeares Macbeth. Aus der Tragödie wird Comedy und das, ohne dass der Respekt vor der Vorlage verlorengehen soll.

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