Show in der Jahnhalle Markus Maria Profitlich zeigt „Das Beste aus 35 Jahren“

Bad Breisig · „Das Beste aus 35 Jahren“, die Show von Markus Maria Profitlich, war am Wochenende in Bad Breisig zu Gast. Begeistert begrüßten die Zuschauer am Samstagabend den mehrfach mit dem Deutschen Comedy-Preis ausgezeichneten Künstler in der Jahnhalle.

 Markus Maria Profitlich in der Jahnhalle in Bad Breisig.

Markus Maria Profitlich in der Jahnhalle in Bad Breisig.

Foto: Martin Gausmann

„Herzlich willkommen im Saunaclub Bad Breisig“, fand der vom Kulturverein Breisig.live präsentierte beliebte Comedian aus Königswinter an diesem heißen Tag den zündenden Einstieg. Mit Team-Kollege Volker Büdts feierte er die Komik in schillernden Facetten. Er ist ein Berufener der ersten Stunde. Denn, weil die Krankenschwester noch nie ein so großes Baby gesehen hatte, zeigte sie den Säugling herum: „Das war mein erster öffentlicher Auftritt.“

„Richtig alberne Sachen“ hätten er und Büdts früher gemacht. Zum Beweis tritt Letzterer mit Kochmütze als „Gruß aus der Küche“ vor. Ekliges war auch dabei, etwa der Drogendelikt-Sketch. Dabei erfährt „Richter Profitlich“, der den Stoff kennerhaft mit der Zunge überprüft, wo das Beweismittel gefunden wurde. Sich selbst durch den Kakao ziehen – auch das kann der Comedy-Star. Er spricht seine Parkinsonerkrankung an, dreht auf lustig, will im Publikum lauter Leidensgenossen sehen, erkennt aber „ach, das sind alles Fächer“. Tatsächlich wedeln sich viele Zuschauer Luft zu. Was macht keinen Spaß mehr mit der Krankheit? Mikado. Ungeeignete Berufe seien zudem Scharfschütze und Bombenentschärfer. „Wie von selbst geht Morsen und Onanieren“.

Von einem Desaster zum anderen, das heißt für Profitlich an die Töchter denken: „Ich bin überzeugt, Teenager sind die Rache Gottes an der Menschheit“. Erst sind sie süß, dann lassen sie Papi am Telefon nicht mal mehr Märchen erzählen. Hänsel und Gretel, „blöde Namen“, sie sollten Super Mario und Lara Croft heißen. Und warum frieren sie und verirren sich im Wald, wenn es doch Softshell-Jacken und Navis gibt? Der Supergau ist perfekt, als herauskommt, dass Oma Erika, im Märchen die böse Hexe, per Lautsprecher mitgehört hat.

Gags über und unter der Gürtellinie, von feinsinnig bis brachial gestrickt

Jede Nummer schlägt ein, die Zuschauer jubeln, ob die Treffer über oder unter der Gürtellinie landen, ob feinsinnig oder brachial gestrickt. Da dürfen die Ärztesketche nicht fehlen, beispielsweise wenn ihn Büdts als tatenloser Arzt mit Fragen nach Vorerkrankungen quält, während er mit Messer im Bein vor ihm sitzt. Deftiger wird es, als er angstvoll die Hände der russischen Urologin Ludmilla betrachtet „– kennen Sie Krakauer“ – und sich nach der Untersuchung fragt, „trug sie vorher auch keine Armbanduhr“? Ganz toll das herrlich absurde Kaffeepäuschen, wenn das Comedian-Duo sich mit Geschichten über die Heilkraft von Kaffee gegenseitig zu übertrumpfen sucht. In einer wachsen dem in Stalingrad verletztem Angehörigen Beine und Füße über Nacht nach. Profitlichs Tänzchen in Leggings und bauchfreiem Top mit der Wäscheklammer am besten Stück zu „Kiss“ von Prince dagegen ist gewiss Geschmackssache. Standing Ovations dankten ihm aber für zwei Stunden gelungene Zwergfellattacke.

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