Corona im Kreis Ahrweiler Mehr jüngere Infizierte im Kreis Ahrweiler

Kreis Ahrweiler · Auch im Kreis Ahrweiler ist der Trend zu beobachten, dass sich in den vergangenen Wochen mehr jüngere Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Im Zeitraum vom 1. Mai bis 13. August waren 59 Prozent der Infizierten zwischen 19 und 49 Jahren alt.

 Bad Breisiger Vorschulkinder freuen sich trotz Pandemie mit ihren Tüten auf den Schulstart in der kommenden Woche.

Bad Breisiger Vorschulkinder freuen sich trotz Pandemie mit ihren Tüten auf den Schulstart in der kommenden Woche.

Foto: Kita

Seit Beginn der Pandemie haben sich im Kreis Ahrweiler bisher 246 Menschen (Stand 13. August) mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt sind aktuell im Kreis männliche Personen mit 56 Prozent häufiger als weibliche Personen mit 44 Prozent betroffen.

Wobei Corona keine Frage des Alters ist, betrachtet man die Zahlen, die das Kreisgesundheitsamt am Freitag bekanntgab. Danach gliedern sich die bislang 246 Infizierten wie folgt: Sieben Betroffene waren Kinder bis sechs Jahre. Von den Sieben- bis 18-Jährigen haben sich 34 Personen infiziert. Die größte Gruppe stellen mit 132 Infizierten die 19- bis 49-Jährigen. Von den rund 130 000 Bürgern im Kreis Ahrweiler haben sich aus der Gruppe der 50- bis 65-Jährigen 58 infiziert und älter als 65 Jahre waren 15 Erkrankte. Aus der letzten Kategorie kommt auch der bislang einzige Todesfall. Das war eine 71 Jahre alte Frau aus Sinzig mit Vorerkrankungen.

Soweit die reinen Zahlen. Doch es gibt einen Unterschied bei der Altersklasse der Infizierten in der Zeit des Lockdowns und in der Zeit nach dem Lockdown. Zwar sind immer noch alle Altersgruppen betroffen, doch das Kreisgesundheitsamt hat festgestellt: „Die Entwicklung zeigt deutlich, dass sich mehr jüngere Menschen infiziert haben. Waren im Zeitraum 13. März bis 30. April 48 Prozent der Infizierten zwischen 19 und 49 Jahre alt, so sind es im Zeitraum 1. Mai bis 13. August schon 59 Prozent. Interpretationen gibt es aus dem Kreishaus dazu nicht. Beobachtet wurde in der Zeit nach den Lockerungen jedoch, dass gerade Kinder, Jugendliche und Senioren weniger bei Veranstaltungen oder Versammlungen zu sehen sind. Auch nehmen gerade die Älteren die Maskenpflicht sehr ernst und reagieren schon bei der kleinsten Annäherung mit dem „gesunden Schritt zurück“.

Appell an ein vorsichtiges Verhalten

Landrat Jürgen Pföhler und der Leiter des Gesundheitsamtes, Stefan Voss, weisen in diesem Zusammenhang noch einmal eindringlich auf die Beachtung der AHA-Formel (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) und die Corona-Warn-App als weitere wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus hin. Beide appellieren „an die Verantwortung jedes Einzelnen, durch besonders vorsichtiges Verhalten einen Beitrag zur Gesundheit aller zu leisten“.

Letzteres will auch das Mainzer Bildungsministerium. Daher hat sich Bildungsministerin Stefanie Hubig zum Wochenende an die Eltern gewandt, denn Sonntag ist der letzte Tag der Sommerferien in Rheinland-Pfalz. „Am Montag starten wir in allen Schulen mit dem Regelbetrieb – natürlich unter Corona-Bedingungen. Diese Entscheidung wurde in Abstimmung mit unseren Gesundheitsexperten getroffen, die uns dafür grünes Licht gegeben haben“, sagt die Ministerin. Für die Lehrkräfte, die noch nicht wieder im Präsenzunterricht tätig sein dürften, werde es Vertretungen geben. Das Land stelle die dafür benötigten Mittel bereit. Schülern, die aufgrund einer Vorerkrankung noch nicht in die Schule kommen dürften, werde das Lernen zu Hause ermöglicht.

„Oberstes Gebot wird weiterhin sein, die Infektionszahlen in einem engen Rahmen zu halten“, so Hubig. Dennoch sei nicht ausgeschlossen, dass zumindest regional begrenzt auch in Rheinland-Pfalz vorübergehend teilweise oder vollständige Schulschließungen erforderlich würden. „Wir starten im Regelbetrieb, dennoch müssen wir – je nach Infektionsgeschehen – auch auf Einschränkungen vorbereitet sein“, so die Ministerin, die auf die drei möglichen Szenarien hinweist, die in Schulen greifen können.

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