Tag der offenen Tür in der Ehrenwall-Klinik 140-jährige Geschichte der Psychiatrie im Ahrtal

AHRWEILER · Die Ehrenwall-Klinik in Ahrweiler hat zum dritten Mal im Rahmen eines "Tages des offenen Tür" Besucher eingeladen. Mehr als 1000 Interessierte informierten sich über die über 140-jährige Geschichte der Psychiatrie im Ahrtal und des Gebäudes.

 Führung durch die Modellausstellung der Ehrenwall-Klinik.

Führung durch die Modellausstellung der Ehrenwall-Klinik.

Foto: Martin Gausmann

„Die Leute sollen in Scharen zu uns kommen, um uns besser kennenzulernen.“ Das war der Wunsch eines Mitglieds des Fördervereins der Ehrenwall-Klinik in Ahrweiler. Denn das in großen Teilen von hohen Mauern umgebene Gebäudeensemble wirkt auch heute noch geheimnisvoll. Dem sollte der dritte Tag der offenen Tür in der 140-jährigen Geschichte der Klinik für Psychiatrie und Neurologie abhelfen.

Nach Anfängen in einem Haus an der Oberhutstraße expandierte der junge Gründer Carl von Ehrenwall groß vor den Toren der Stadt. Was alles zu Ehrenwall gehört, wurde den Gästen bei einem Rundgang klar, oder aber bei einer Fahrt mit der Bimmelbahn rund um das Gelände.

Da wurde dem Gast dann bewusst, dass die Klinik ein Viertel der Stadtbefestigung ausmacht und rund 20 Prozent der Altstadtfläche belegt. Zwei der drei Wehrtürme stehen auf Klinikgelände. Neben dem Hauptgebäude gibt es nicht nur zahlreiche Parks und Grünanlagen, sondern auch noch etliche weitere Gebäude wie die Villen Sophia, Marie oder Griesinger, das alte Doktorhaus, die große Mehrzweckhalle oder das als Tagesklinik genutzte Haus Mühle. Die Klinik war schon immer Vorreiter, war Selbstversorger, weil schon zu Anfangszeiten immer um die 200 Patienten vor Ort waren. Sie hatte einen eigenen Brunnen und produzierte eigenen Strom.

Weite Teile der Klinik standen den rund 1000 interessierten Besuchern offen. Die Mitarbeiter hatten ein vielfältiges Programm vorbereitet. Wer wollte, konnte aktiv daran teilnehmen, es warteten ein Sporttherapie-Parcours oder ein Mitmachzirkel, Yoga oder eine Körperreise. Für die Kinder stand im Park des alten Badehauses ein Spielmobil bereit, Musikfans ließen sich von der Ehrenwall-Band oder dem Salonorchester A(hr)Dur unterhalten.

Erlebnistherapie im Hochseilgarten oder „Kleine Momente der Entspannung“ konnte, wer wollte, genießen. Jede Menge los war bei den Führungen durch das Haupthaus, aber auch durch den Technikbereich mit dem Tiefkeller, bei dem vermutet wird, dass es sich einmal um den Weinkeller des benachbarten Rodderhofs gehandelt hat. Führungen gab es auch durch das Haus Mühle, die Villa Sophia, die psychiatrische Institutsambulanz und die Abteilung Sport-Physio-Körpertherapie.

Über 140 Jahre Psychiatrie im Ahrtal

Informationen aus erster Hand boten eine Reihe von Vorträgen zu Themen wie Demenz, Psychose oder Gesundheit am Arbeitsplatz. Hausherr Christoph Smolenski hatte Geschichtliches parat, er sprach über 140 Jahre Psychiatrie im Ahrtal.

13 Jahre nach dem letzten Tag der offenen Tür wurden den Besuchern auch die Neuerungen gezeigt. Dabei reichte das Spektrum von der neuen Küche über den neuen Speisesaal bis hin zur Tagesklinik.

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