Tage der offenen Höfe Höfe und Betriebe in Gelsdorf öffnen ihre Tore

Gelsdorf · Die Rinder zum Anfassen und die Äpfel zum Pflücken: Bei den 24. Tagen der offenen Höfe und Betriebe verwandelt sich Gelsdorf in einen großen Open-Air-Bauernhof.

 Großen Spaß macht den kleinen Besuchern der Tage der offenen Höfe das Streicheln der Limousin-Rinder von Thomas Gerharz.

Großen Spaß macht den kleinen Besuchern der Tage der offenen Höfe das Streicheln der Limousin-Rinder von Thomas Gerharz.

Foto: Gausmann

Dicke Äpfel haben schöne Namen, heißen Topas, Wellant oder Gala. Ob der Himmel sie geschickt hat, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall spielt Mutter Natur in Sachen Größe und Geschmack eine wichtige Rolle. Davon können die Gelsdorfer Obstbauern ein Lied singen, denn auch ihre Ernte steht wie bei den Winzern unter dem Einfluss von Hitze, Trockenheit und Hagel. Fazit: Zehn bis 20 Prozent weniger Ertrag sowie durch den Druck aus dem Ausland niedrigere Preise als erwünscht bei jedoch hohen deutschen Produktionskosten und Sozialstandards.

Die Macher der 24. Tage der offenen Höfe und Betriebe, die in Gelsdorf am Samstag, 19., und Sonntag, 20. Oktober, jeweils von 10 bis 18 Uhr stattfinden, saßen im Obsthof von Peter Schöneseiffen beisammen. Aber nicht, um ein Klagelied anzustimmen, sondern gemeinschaftlich das umfangreiche Programm für die Großveranstaltung vorzustellen, die zum Werbeträger für die gesamte Grafschaft geworden ist.

Jedes Jahr flanieren rund 12 000 Menschen durch das Dorf, das zum einzigen Open-Air-Bauernhof verschmilzt. Da können die Kinder im Stroh toben und die Limousin-Rinder streicheln, der Apfel-Express fährt Selbstpflücker durch die Plantagen, es gibt Chicorée-Delikatessen zum Probieren, Stockbrot am Lagerfeuer, Apfel-Armbrustschießen à la Wilhelm Tell und Rundfahrten mit Oldtimer-Traktoren.

Die Früchte des Herbstes sind eingefahren, Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Himbeeren, Brombeeren und Quitten - ob als Obst, Saft, Konfitüre oder Edelbrand - können probiert und gekauft werden. Was für die Kunden immer wichtiger wird: die Verpackung der Ware, am besten statt in Plastik in Körben, Kartons, Netzen oder Papiertüten sowie der Umstand, dass ihre Vitaminlieferanten keine langen Transportwege kennen, sondern aus der Region stammen.

Einen langen Weg hat gerade Tischlermeisterin Judith Cramer zurückgelegt. Sie weilt in Afrika, um für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit jungen Menschen ihren Beruf nahezubringen und zu zeigen, wie Ausbildung in Deutschland funktioniert. Bei den Tagen der offenen Höfe steht ihre Werkstatt "Holzwerk" dann auch unter dem Motto "Afrika" mit speziellen Holzuhren oder einem Infostand des Bundes für Umwelt und Naturschutz zum Thema "Zugvögel".

Vertreten sein werden auch die Kreisjäger und Imker sowie die in Gelsdorf ansässige Bundeswehr, die 2018 einen Radpanzer ausstellte. Die Gemeinde selbst lädt mit Blick auf ihr Klimaschutzkonzept von 2015 mit Grafschafter Betrieben in der Mehrzweckhalle zu einer Energiemesse ein. Themen: energetische Gebäudesanierung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Dass die rührigen landwirtschaftlichen Betriebe nicht nur im Vorfeld und in der Nachbereitung viel Zeit und Personal für diese beiden Tagen investieren, versteht sich von selbst. "Jeder von uns ist mit rund 20 Helfern am Start", betont Vereinsvorsitzender Dirk Sonntag. Doch die Höfe spenden darüber hinaus Preise, damit der Bonner Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche mittels Tombola einen Erlös erzielt.

"Die Bonner Straße und die Grünstraße sind an beiden Tagen komplett gesperrt, damit Familien mit Kindern ungehindert flanieren können", betont Bruno Kleuser. Parkplätze gibt es rund ums Feuerwehrhaus, aber auch im Gewerbegebiet, von dort werden Pendelbusse eingesetzt.

Weitere Infos unter www.offene-hoefe.de.

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