Neue Gefahrenkarten geplant 3D-Software soll Hochwasservorsorge verbessern

Mainz/Ahrtal · Nach der Flutkatastrophe steht die Hochwasservorsorge in Rheinland-Pfalz auf dem Prüfstand. Die Klimaschutzministerin setzt auf ein neues Kartografie-System, das eine Anpassung der Gefahrenkarten möglich macht.

 Der Rhein setzt im Februar 2021 die Rheinwiesen an der Ahrmündung bei Sinzig unter Wasser: In Rheinland-Pfalz ist künftig der Einsatz neuer Software für eine wirkungsvollere Hochwasservorsorge vorgesehen.

Der Rhein setzt im Februar 2021 die Rheinwiesen an der Ahrmündung bei Sinzig unter Wasser: In Rheinland-Pfalz ist künftig der Einsatz neuer Software für eine wirkungsvollere Hochwasservorsorge vorgesehen.

Foto: Martin Gausmann

Ein 3D-Modell soll künftig für jeden Ort in Rheinland-Pfalz präzise anzeigen, wie sich Wassermassen bei Starkregen verteilen. „Damit werden ganz neue Hochwassergefahrenkarten möglich“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne). Das System auf Grundlage der in Österreich entwickelten hydrodynamischen Modellierungssoftware Visdom befinde sich gerade für Rheinland-Pfalz in der Erprobung.

Kartografische Darstellung soll Verhalten der Wassermassen zeigen

„Das Visdom-Modell bezieht die topografischen Gegebenheiten wie Berge und Täler ebenso ein wie Bauwerke, etwa Brücken“, erklärte die Ministerin. So könne kartografisch genau dargestellt werden, wie das Wasser sich verhalte. „Selbst eine Brücke wie über den kleinen Gonsbach in Mainz könnte dort als Abflusshindernis erscheinen.“ Diese Modellierung helfe den Kommunen dabei, die Hochwasservorsorgekonzepte für ihre Flächen zu verfeinern.

„Es ist selbstverständlich, dass wir nach der Flutkatastrophe an der Ahr gesagt haben, dass wir alle verfügbaren Systeme in der Wasserwirtschaft genau überprüfen“, sagte Eder. Jetzt sei beschlossen worden, das Pegelmessnetz zu erneuern. Dabei sollen die Messstationen in ein Satellitensystem eingebunden werden, sodass sie ihre Daten auch bei einem Ausfall des Mobilfunksystems weiter übertragen können. Damit ergebe sich auch die Möglichkeit, die statistische Aufbereitung der Daten weiterzuentwickeln.

(dpa)
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