Polizei-Bilanz 55 Diebstähle im Ahrtal im ersten Jahr nach der Flut

Kreis Ahrweiler · Seit der Hochwasserkatastrophe hat die Polizei in gut zwölf Monaten 55 Diebstähle im Flutgebiet registriert. Vor allem im August 2021 häuften sich die Fälle. Verstärkt nehmen die Beamten die vielen Baustellen ins Visier. Einen Appell richtet die Polizei an die Bürger.

 Kabel, Material und schweres Gerät sind wie in Bad Neuenahr-Ahrweiler noch auf vielen weiteren Baustellen im Flutgebiet zu finden. Laut Polizei haben es Diebe unter anderem auf Baustellen abgesehen.

Kabel, Material und schweres Gerät sind wie in Bad Neuenahr-Ahrweiler noch auf vielen weiteren Baustellen im Flutgebiet zu finden. Laut Polizei haben es Diebe unter anderem auf Baustellen abgesehen.

Foto: Martin Gausmann

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe läuft der Wiederaufbau im Ahrtal. Viele Baustellen bieten so auch Gelegenheiten für Diebe, was für betroffene Bürger und Handwerksbetriebe zusätzlichen Ärger bedeuten kann. Vom 1. Juli 2021 bis 11. August 2022 sind der Polizei insgesamt 55 Fälle an Eigentumsdelikten im Ahrtal bekannt geworden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Koblenz sei das keine außerordentlich hohe Zahl, wenn man den Zeitraum betrachte. Der Monatshöchstwert lag demnach bei zehn Delikten im August 2021, danach verringerte sich diese Zahl stetig. So waren es beispielsweise im Juli 2022 nur noch zwei angezeigte Diebstähle.

Verstärkte Kontrolle der Rohbauten

Die Polizei gewährleiste eigenen Angaben zufolge „nach wie vor eine hohe Präsenz im Ahrtal“. Hierfür sei die Polizei eigens verstärkt worden. „Es werden regelmäßige Streifenfahrten, insbesondere auch in den Baustellengebieten, durchgeführt und Personen sowie Fahrzeuge in Verdachtsfällen kontrolliert.“

Darüber hinaus leisten die Beamten in Bürgergesprächen Präventionsarbeit. Unter anderem weise die Polizei regelmäßig darauf hin, in Rohbauten und an ähnlichen Orten keine Wertsachen unbeaufsichtigt zurückzulassen, auch tagsüber stets Werkzeuge und Baumaschinen aufmerksam zu beobachten und verdächtige Feststellungen umgehend an die zuständige Polizeidienststelle zu melden.

Polizei ist oft auf Zeugenberichte angewiesen

So ergeben sich wichtige Hinweise für die Gesetzeshüter, die ermittlungstaktisch zum Erfolg führen können. So sind Polizeiangaben zufolge nach Tipps aus der Bevölkerung am 11. August 2022 zwei Tatverdächtige kontrolliert und vorläufig festgenommen worden. „Sie stehen im Verdacht, Kabel von Baustellen entwendet zu haben, um das darin enthaltene Kupfer zu Geld zu machen“, teilt die Polizei mit. Bisher konnten die Kupferkabel noch keinem Tatort zugeordnet werden.

Fest steht: Solange die Polizei keine Kenntnis von solchen Straftaten erlangt, besteht für die Beamten keine Möglichkeit, einzugreifen. Deshalb appellieren die Ordnungshüter an die Bevölkerung: „Scheuen Sie sich nicht davor, uns zu kontaktieren. Nur so besteht für die Geschädigten die Möglichkeit, dass Taten zugeordnet, Täter ermittelt und gestohlenes Gut im günstigsten Fall aufgefunden und zurückgegeben werden kann. Lassen Sie uns gemeinsam dagegen vorgehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort