Feuer im Kreis Ahrweiler 75 Wehrleute löschen ausgedehnten Waldbrand

KREIS AHRWEILER · Unter großen Anstrengungen brachte die Freiwillige Feuerwehr am Donnerstag einen Waldbrand bei Wershofen unter Kontrolle. Zwei Hektar Wald standen in Flammen, das Feuer drohte zu eskalieren. Bauern brachten zur Unterstützung Löschwasser mit Tankwagen.

Bei Temperaturen um die 40 Grad ist es am Donnerstag an der Landesstraße 74 zwischen Laufenbacherhof und Wershofen zu einem großen Waldbrand gekommen. Zunächst war der Leitstelle Koblenz ein kleiner Flächenbrand gemeldet worden. Dieser hatte sich jedoch beim Eintreffen der Feuerwehr Wershofen, die um 15.10 Uhr alarmiert worden war, bereits massiv ausgebreitet.

Andreas Solheid, Sprecher der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Adenau, berichtete am Freitag: „Insgesamt zwei Hektar eines Bodenfeuers in Laub- und Mischwald mussten von 75 Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht werden. Dabei drohte das Feuer auf einen angrenzenden Fichtenwald überzugreifen, was letztlich verhindert werden konnte.“

Bei extremer Trockenheit und Waldbrandgefahrstufe vier (die höchste ist fünf) war binnen Minuten aus einem Böschungsbrand ein ausgedehnter Waldbrand in einer extremen Steillage geworden. „Die Temperaturen und körperlichen Anstrengungen, die die Topographie forderte, ließen diesen Einsatz zu einem wirklichen Kraftakt werden. Um der Flammen Herr zu werden, musste die Böschung über Steckleitern überwunden werden. Auch danach war der Brand in Steillage äußerst schwierig zu bekämpfen“, berichtet Solheid.

Für die Löscharbeiten sei die Einsatzstelle in drei Abschnitte unterteilt worden: Wasserversorgung, Brandabschnitt Ost (Richtung Wershofen) und Brandabschnitt West (Richtung Ahrtal). Im Wald selbst waren 18 Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Die Überwachung der Löscharbeiten erfolgte über den Abschnitt West.

Zur eigenen Sicherheit der Feuerwehrleute wurde vorsorglich ein Rettungswagen in Bereitstellung alarmiert. Der Rettungswagen der Adenauer Wache wurde im Einsatzverlauf durch den Ortsverein Bad Neuenahr abgelöst.

Solheid: „Der Rettungsdienst musste ein Mal eingreifen. Ein Feuerwehrmann hatte Kreislaufproblemen. Ein Transport in ein Krankenhaus war jedoch nicht erforderlich.“

Die Einsatzkräfte seien zudem ausreichend mit Getränken versorgt worden. Außerdem habe es einen kompletten Personalwechsel gegeben, bis der Brand gegen 20.15 Uhr als gelöscht gemeldet werden konnte.

Unterstützt wurde die Feuerwehr durch die Polizei, die mit einem Hubschrauber die Luftaufklärung übernommen hatte und das Ausmaß genauer ermitteln konnte. „In die taktische Planung waren Forstwirte involviert, um das Feuer beispielsweise an einem Waldweg zu stoppen, bevor es in den angrenzenden Fichtenwald übergreift“, ergänzt Solheid.

Die Wasserversorgung sei für die Wehren eine Herausforderung gewesen. So wurde Wasser aus der etwa 500 Meter entfernten Ahr entnommen und auch aus einem ebenfalls dort befindlichen Hydranten. Das Löschwasser musste mit mehreren Verstärkerpumpen über die lange Wegstrecke in Faltbehältern gefördert werden. Diese wurden außerdem tatkräftig von mehreren Landwirten mit ihren Tankwagen befüllt. Die Bauern waren über die Einsatzzentrale alarmiert und um Hilfe gebeten worden.

2900 Menschen nach Feuer in Verteilerkasten ohne Strom

Im Einsatz waren die Feuerwehren Adenau, Antweiler, Aremberg, Dümpelfeld, Nürburg, Quiddelbach, Reifferscheid, Schuld und Wershofen. „Bei der großen Anzahl an Feuerwehren musste die Feuerwehreinsatzzentrale den Grundschutz im Auge behalten und alarmierte deshalb auch Feuerwehren von weiter entfernten Ortschaften nach“, so Solheid in seiner Bilanz. Aber kaum war der Waldbrand gelöscht, folgte um 20.27 Uhr ein erneuter Alarm. In Aremberg brannte ein großer Stromverteilerkasten. Das führte zu einem Stromausfall mit 2900 betroffenen Personen. In Zusammenarbeit mit Westnetz und RWE konnte der Brand schnell gelöscht werden. Im Einsatz waren die Feuerwehren Adenau, Aremberg, Antweiler und Reifferscheid.

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