Kleiner Markt am 4. Dezember Adventsmarkt in Dernau soll Anwohnern und Helfern Hoffnung schenken

Dernau · Ein Adventsmarkt soll nach der Flutkatastrophe in Dernau für strahlende Gesichter bei Kindern, Betroffenen und Helfern sorgen. Unter anderem die Flut-Helfer und Organisatoren der Benefiz-Trucker aus Kempen sorgen für schöne Überraschungen.

 Ingrid NäkelSurges am Sportplatz in Dernau: „Hier kommt unser kleiner Weihnachtsmarkt hin.“

Ingrid NäkelSurges am Sportplatz in Dernau: „Hier kommt unser kleiner Weihnachtsmarkt hin.“

Foto: Martin Gausmann

Dass ein Adventsmarkt im Flutgebiet unter ganz besonderen Vorzeichen geplant werden muss, weiß Organisatorin Ingrid Näkel-Surges aus Dernau genau. Dennoch machte sie sich mit Hilfe der Unterstützer-Schar der Benefiz-Trucker ans Werk und stellte für den 4. Dezember auf dem Sportplatz ein vorweihnachtliches Rundum-Paket zusammen, das sich sehen lassen kann. „Es ist eine ganz außergewöhnliche Veranstaltung für die Gemeinden Rech, Mayschoß, Marienthal und Dernau. Vorrangig ist sie für die Kinder, Anwohner und Helfer gedacht, die Monate nach der Hochwasserkatastrophe zusammenkommen sollen, um gemeinsam ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.“

Weihnachtsflair in Dernau

Die ehemalige Kreis-Beigeordnete legte sich mächtig ins Zeug, um die Nikolaus-Zusammenkunft der stark von der Flutkatastrophe gezeichneten Gemeinden zu ermöglichen. „Das Telefon stand in den letzten Wochen kaum still, weil es viel zu organisieren gab.“ Doch der organisatorische Aufwand hat sich gelohnt. Zehn Adventsmarkt-Buden werden inmitten der Flut-Kulisse aufgestellt werden, die den Zauber der Vorweihnachtszeit in Dernau versprühen sollen.

„Es wird Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, leckeren Glühwein, Punsch oder etwa Gehäkeltes geben. Es wird duften wie auf einem gewöhnlichen Weihnachtsmarkt. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Menschen. Der Adventsmarkt steht sinnbildlich für die Hoffnung, die das Ahrtal hat“, sagt Näkel-Surges. „Außerdem wird ein Lkw mit Bühne vorgefahren, denn es sind auch Spendenübergaben geplant.“ Darüber hinaus werden Weihnachtsbäume aufgestellt, aber auch vor Ort geschmückt und dann an Besucher verschenkt.

Adventsmarkt als Lichtblick für Flutopfer

Eine besondere Aktion haben sich auch die Co-Organisatoren der Benefiz-Trucker, eigentlich ein kleiner Verein für Brummi-Liebhaber aus Kempen, einfallen lassen. Als Ehrenamtliche sind sie seit den ersten Katastrophen-Tagen im Ahrtal, haben zig Hilfslieferungen unter anderem nach Dernau gebracht und mit angepackt, wo es nötig war. „Wir haben verschiedene Hilfsaktionen in Dernau begleitet, seit August planen wir den Adventsmarkt in der Gemeinde mit, weil uns das Schicksal der Menschen am Herzen liegt und über die letzte Zeit Freundschaften entstanden sind“, sagt Melanie Renkes von der Trucker-Organisation. Auch ihre Familie hat seit Anbeginn die Aufräumarbeiten im Ahrtal unter anderem durch Anlieferung schwerer Maschinen unterstützt. 

 Helfer mit PS-starken Maschinen: Melanie Renkes und die Gruppe der Benefiz-Trucker bei ihrem Hilfseinsatz im Ahrtal kurz nach der Flut. Nun organisierten sie den Adventsmarkt in Dernau mit.

Helfer mit PS-starken Maschinen: Melanie Renkes und die Gruppe der Benefiz-Trucker bei ihrem Hilfseinsatz im Ahrtal kurz nach der Flut. Nun organisierten sie den Adventsmarkt in Dernau mit.

Foto: Privat

„Ursprünglich wollten wir einen Wunschbaum in Dernau aufstellen. Aus der Idee hat sich schließlich ein ganzer Adventsmarkt entwickelt“, sagt Renkes, die das Nikolaus-Event zuvor mit den Gemeindebürgermeistern abgesprochen hatte. „Es ist toll, dass es den Adventsmarkt geben wird. Er bewirkt, dass das, was im Ahrtal passiert ist, nicht in Vergessenheit gerät.“ Denn zahlreiche Familien stünden immer noch am Ausgangspunkt für einen Neuanfang. „Viele haben keine Fenster, keine Türen. Der Wiederaufbau läuft gerade erst an. Der Adventsmarkt kann dabei ein Lichtblick sein, er gibt Zuversicht, für das, was noch kommt.“ 

2.000 gefüllte Nikolausstrümpfe

Die Trucker-Freunde wollen vor allem den Kleinsten ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Deswegen haben wir an jedes Kind Wunschzettel verteilt“, sagt Renkes. 265 ausgefüllte Exemplare erhielt sie postwendend zurück. „Für jeden Zettel haben wir Paten gesucht, die die Wünsche erfüllen – und sie auch gefunden.“ Heißt: Für die Kids in Dernau und Umgebung wird schon vor Heiligabend Bescherung sein. Obendrein werden auch an Erwachsene Geschenke verteilt, in denen sich Nützliches für den Alltag verbirgt. „Und rund 2.000 prall mit Süßigkeiten gefüllte Nikolausstrümpfe gibt es obendrauf“, so Renkes. Alles in allem eine beachtliche logistische Herausforderung für die Helfergruppe, die mit Organisatorin Renkes pünktlich zum Start um 15 Uhr vor Ort sein wird. „Dabei ist der Transport der Geschenkeberge für uns das geringste Problem. Wir kommen ja schließlich mit unseren Trucks.“

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