Tourismus-Konzept Ahrtal 2025 Gäste aus dem Raum Köln-Bonn und Ruhrgebiet sind im Fokus

Altenahr · Trotz aller Zerstörungen infolge der Flut rappelt sich die Ahr-Region auf und wirbt mit ihren Stärken: Wandern, Wein und Kulinarik. In Altenahr werden Strategien diskutiert, um künftig mehr Besucher anzulocken.

 Winzer servieren derzeit Weine am Rotweinwanderweg in Dernau: Die Aktion Wandern für den Wiederaufbau lockt aktuell Tagestouristen an die Ahr. Mit einem nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025 sollen Strategien erarbeitet werden, um langfristig Besucher in das Weinbaugebiet zu lotsen.

Winzer servieren derzeit Weine am Rotweinwanderweg in Dernau: Die Aktion Wandern für den Wiederaufbau lockt aktuell Tagestouristen an die Ahr. Mit einem nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025 sollen Strategien erarbeitet werden, um langfristig Besucher in das Weinbaugebiet zu lotsen.

Foto: ahr-foto

Mehr Gäste, längere Aufenthalte, eine längere Saison – Das sind Ziele für die Ahr-Region, die David Bongart im Ausschuss für Tourismus und Wirtschaft der Verbandsgemeinde Altenahr (VG) nannte. Bongart ist seit Juli „Projektleiter Tourismuskonzept Ahrtal“ beim Verein Ahrtal-Tourismus. Dort arbeitet er an einem nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025. „Noch lange nicht fertig, aber offen und froh über deinen Besuch“, ist einer der Slogans, mit dem Touristen trotz der gravierenden Zerstörung der Orte geworben werden sollen. Mit der Botschaft erhofft sich Bongart Gäste aus dem Köln-Bonner Raum sowie aus dem Ruhrgebiet, wenn auch die Bettenkapazität im Feriengebiet Ahr derzeit noch sehr gering ist.

Maßnahmen-Werkstätten erarbeiten die Ziele

Ökologisch, ökonomisch und sozial soll sich der Tourismus im Ahrtal und auf den Höhen künftig präsentieren. In Maßnahmen-Werkstätten würden die Ziele derzeit konkretisiert, sagte Bongart. Zur Meinungsbildung wurden Betriebe, Bevölkerung, Helfer und „potenzielle Gäste“ befragt. 83 Prozent der Bevölkerung stimmten überein, dass der Tourismus Wertschöpfung für die Region bringe. „Wein und Tourismus sind Säulen für die Wertschöpfung“, sagte der Tourismus-Fachmann.

Pluspunkte bei der Werbung für die Region seien ihre Angebote mit Natur, Wandern und Wein. Diese und auch die Kulinarik sollten weiter gestärkt werden.

Gemeinschaftsgefühl der Ahr-Gemeinden soll gestärkt werden

Als negativ hätten die Befragten angegeben, dass mehr Tourismus mehr Verkehr im engen Ahrtal zur Folge haben würde, sagte Bongart. Vielleicht müsse man zu diesem kritischen Punkt neue Modelle finden. Unter den Gemeinden mahnte er ein stärkeres „Wir-Gefühl“ an. Da das Tal außer dem Wander-und Weinerlebnis wenig Attraktionen zu bieten habe, müsse in der Werbung auf die Nähe zu Zielen wie dem Nürburgring und Maria Laach mit seinem alten Kloster und dem See hingewiesen werden. Besonders angesprochen würden die Zielgruppe der Personen über 55 sowie aktive Naturfreunde und „Erlebnis-Sucher“, etwa Familien, für die Mountainbike-Strecken ausgewiesen werden könnten.

Bereits vor der Flut hatte sich die VG für das Projekt „Tourismus für Alle“ stark gemacht, Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen in die Angebote einzubeziehen und das Ahrtal weitmöglichst barrierefrei zu gestalten, Zuständig beim Ahrtal-Tourismus ist Meike Carll. Die Fördergelder seien bewilligt, sagte sie im Ausschuss. Die Flut habe einige bereits fertige Elemente wie Infotafeln und Fotos zerstört. „Wir können uns derzeit nicht mehr als Modellregion bezeichnen“, stellte Carll fest. Einiges an dem Projekt müsse geändert werden.

Ulla Dismon, in der Verwaltung der VG zuständig für Tourismus, sprach über die Umleitungen für den von der Flut zerstörten Ahr-Radweg, der auch Bedeutung für das landesweite Radwegenetz habe. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) bevorzuge die nördliche Umleitung des Weges, sie führt von Altenahr über den Roßberg hoch auf die Grafschaft mit Anknüpfung an den bestehenden Radweg in Lantershofen (der GA berichtete). Von dieser Route aus könnten die Weinorte an der Mittelahr angeschlossen werden, was bei einer südlichen Route nicht der Fall sei. Der LBM übernehme die Kosten für die Realisierung wie Beschilderung und Ausstattung der Wege und stimme sich dabei mit den Kommunen ab.

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