Fünf Monate nach der Flut Advent im Ahrtal zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Schuld/Altenburg/Insul · Nach der Flutkatastrophe haben noch längst nicht alle Bewohner des Ahrtals wieder eine Perspektive. In der Weihnachtszeit ist das besonders bedrückend, wie Menschen in Altenburg und Insul schildern. Dazu kommt wieder Corona.

 Manuela Göken steht vor ihrem ehemaligen Haus in Insul. Wochen nach der Flut ist sie in ein neues Domizil gezogen, flutsicher, doch weit weg von ihren Nachbarn und Freunden.

Manuela Göken steht vor ihrem ehemaligen Haus in Insul. Wochen nach der Flut ist sie in ein neues Domizil gezogen, flutsicher, doch weit weg von ihren Nachbarn und Freunden.

Foto: dpa/Boris Roessler

Schausteller Tim Himmes steht zwischen ausrangierten Kinderkarussell-Figuren in seinem Elternhaus und räumt einen alten Partykeller aus. Die Flut im Ahrtal hat ein riesiges Loch in die Wand gerissen. Es ist kalt. Der 21-Jährige fröstelt. Bernd Gasper blickt ein paar Kilometer weiter bei Schneegriesel auf die Stelle, wo sein von den Wassermassen verwüstetes Haus stand. „Ich weiß nicht, wie es weiter geht, und was ich machen soll“, sagt der 69-Jährige und kämpft mit den Tränen. Zum ersten Mal in seinem Leben graut es ihm vor Weihnachten.