Nach zwei Jahren Pause „Tag der offenen Weinkeller“ lädt wieder an der Ahr ein

Kreis Ahrweiler · Welchen Weg legen die Weine von der Lese in die Flasche zurück? Der „Tag der offenen Weinkeller“ ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen der Ahr-Winzer, die Besuchern alle offenen Fragen beantworten.

„Tag der offenen Weinkeller“ im Jahr 2019 beim Weingut Erwin Riske (Archivbild). Nach zwei Jahren Pause ist am Samstag, 19. November, ein Blick in die Lagerhallen und Keller der Ahr-Weingüter wieder möglich.

„Tag der offenen Weinkeller“ im Jahr 2019 beim Weingut Erwin Riske (Archivbild). Nach zwei Jahren Pause ist am Samstag, 19. November, ein Blick in die Lagerhallen und Keller der Ahr-Weingüter wieder möglich.

Foto: ahr-foto

Es ist eine der beliebtesten Veranstaltungen im Ahrtal, sagt Peter Kriechel vom gleichnamigen Weingut in Walporzheim über den „Tag der offenen Weinkeller“. Die Veranstaltung, bei der Besucher, von Shuttle-Bussen unterstützt, einen Tag lang die Keller von Weingütern besuchen und dort jeweils Verkostungen erleben dürfen, findet nach zwei Jahren pandemie- und flutbedingter Pause am Samstag, 19. November, erstmalig wieder statt.

Kriechel, der auch erster Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Ahrwein ist, rechnet mit 1600 Besuchern, die aus ganz Deutschland anreisten. Die Nachfrage sei so groß, dass im Jahr der Veranstaltung schon nach Tickets für das Folgejahr gefragt werde. In diesem Jahr gäbe es die Besonderheit, dass die Tickets aus dem Verkauf vor zwei Jahren noch ihre Gültigkeit behalten. „Durch einige Rückläufer sind aber letzte Tickets noch zu haben“ so Kriechel weiter.

Keller teilweise noch Rohbau

Er und seine Familie werden für den Tag auch in ihren Weinkeller und die neue Lagerhalle einladen. „Wir sind ja froh, dass wir überhaupt wieder Gäste empfangen können,“ so Kriechel. Nicht allen Weingütern an der Ahr ginge es so, weshalb sich auch die Zahl der Teilnehmenden auf neun reduziert habe. „Mir ist es aber ganz wichtig, den Gästen beim Rundgang durch unser Haus zu zeigen, wie hoch das Wasser in und nach der Flut stand.“

In Dernau macht das Weingut Erwin Riske wieder mit. Katharina Riske, die Frau des Junior-Chefs, hat sich schon Gedanken um das leibliche Wohl der Besucher gemacht: „Wir öffnen an dem Tag einmalig noch mal unsere Straußenwirtschaft und werden dort Speisen wie Flammkuchen oder Ofenkartoffeln anbieten.“ Auch welche drei Weine, ihre Verkostung ist kostenfrei mit dem Ticket in jedem Betrieb möglich, die Weinliebhaber bei ihnen verkosten können werden, weiß sie in etwa: „Wir werden wohl mit einem Blanc de Noir starten, hier in der Wirtschaft.“ Dann geht es über einen Sensorik-Pfad, an dem die Besucher typische Weinaromen erschnüffeln können, hinab in den Keller. Für die Ahr besonders typisch seien Kirsch- und andere rote Fruchtaromen, die die Besucher dann vielleicht in der hauseigenen Schieferlage wiedererkennen können.

Höhepunkt nach einer anstrengenden Saison

Das Weingut Burggarten in Heppingen ist wiederum eines der östlichsten teilnehmen Weingüter. Eine Besonderheit dort: Teile der Gebäude, die für den Tag geöffnet werden, müssen vielleicht noch abgerissen werden. Doch auch dort wird es den zahlenden Gästen an nichts fehlen: kleine Speisen, die drei Verkostungsweine und viele weitere Weine, werden zur Verfügung stehen, genauso wie ein freundliches Team, sagt Organisatorin Simona Kruse.

Der „Tag der offenen Weinkeller“ ist damit eine der letzten großen Aktionen in diesem Jahr, nach einem ereignisreichen Sommer und einer anstrengenden Lese. So sagt Riske: „Im Moment ist hier so viel los, dass wir von Tag zu Tag planen.“ Und auch ihre Kollegin Kruse bestätigt: „Die Lese hat dieses Jahr extrem lange gedauert.“ Doch wie die meisten Winzer ist sie sehr zufrieden mit Qualität und Menge des Jahrgangs. Einen ersten Eindruck darüber können sich Ticketbesitzer gleich vor Ort machen. Denn das Weingut wird eine erste Abfüllung des Blanc de Noir aus dem Jahr 2022 anbieten.

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