„Abriss-Mafia“ Fluthelfer kritisiert Abbruch-Unternehmer an der Ahr

Kreis Ahrweiler · Nach der Flut haben Abbruch-Unternehmer im Ahrtal alle Hände voll zu tun. Helfer Marco Clausonet ist einer von ihnen. Für die Arbeitsmoral seiner Branche findet er lobende Worte. Doch er kritisiert die aus seiner Sicht unlautere Praxis einiger Berufskollegen und spricht von „Abriss-Mafia“.

  Marco Clausonet ist als Fluthelfer ins Ahrtal gekommen, um Betroffene bei Bauarbeiten zu unterstützen. Kritik äußert er jetzt an der Praxis einiger Abrissfirmen im Flutgebiet.

Marco Clausonet ist als Fluthelfer ins Ahrtal gekommen, um Betroffene bei Bauarbeiten zu unterstützen. Kritik äußert er jetzt an der Praxis einiger Abrissfirmen im Flutgebiet.

Foto: Martin Gausmann

Fluthelfer Marco Clausonet hat in Dernau seine neue Heimat gefunden. Der 39-Jährige aus Bellheim ist drei Tage nach der Flut 2021 ins Ahrtal gekommen, um bei der Beseitigung der Folgen anzupacken und den Wiederaufbau zu unterstützen. Clausonet ist im Technischen Hilfswerk aktiv und zugleich Rettungshundeführer. Zusätzlich geht der selbstständige Abbruch-Unternehmer seither mit seinem 25-Tonnen-Bagger zu Werke. Zig zerstörte Häuser hat er abgerissen, tonnenweise Bauschutt zu Deponien verbracht. Clausonet weiß aus eigener Erfahrung: „Es ist ein harter Job, viele Abriss-Unternehmer arbeiten an der Belastungsgrenze, um dem Ahrtal zu helfen.“ Kritik übt der Neu-Dernauer allerdings auch an seiner Branche. „Denn im Flutgebiet ist eine regelrechte Abriss-Mafia unterwegs.“ Clausonet meint angebliche Branchenkollegen, die oftmals horrende Anzahlungen einbehalten, aber die Baustellen unfertig hinterlassen, oder schlimmstenfalls gar nicht befugt sind, die Abrissarbeiten fachgerecht durchzuführen. „Es gibt leider schwarze Schafe, die den gesamten Berufsstand in Verruf bringen. Deshalb ist es für Flutbetroffene wichtig, sich genau zu informieren.“