Europäische Partnerstädte zu Gast Ahrweiler Freiheitswochen gehen zu Ende

AHRWEILER · Beim Treff der europäischen Partnerstädte lernen Delegationen aus Frankreich, Malta und Italien das mittelalterliche Ahrweiler und die Dokumentationsstätte Regierungsbunker kennen.

Beim Schlussspurt der vierten Ahrweiler Freiheitswochen wurde nicht nur über die Zukunft Europas diskutiert, es standen auch Begegnungen mit Europäern anderer Nationen an. Der Förderverein Ahrweiler Freiheiter hatte dazu Vertreter der Partnerstädte und -gemeinden von Kommunen des Kreises Ahrweiler eingeladen. 13 solcher Partnerschaften gibt es und auch wenn nicht alle Vertreter an die Ahr schickten, so zeigten sich die, die gekommen waren, von den Projekten der Ahrweiler Freiheiter angetan.

Besonders präsent waren die Partner der Johanniterstadt Adenau, die aus dem französischen Sillery, aus Mellieha auf Malta und aus Castione della Presolana (Italien) angereist waren. Auch aus der Remagener Partnerstadt Maisons-Laffitte in Frankreich war eine Delegation an die Ahr gekommen. Sie alle wurden am Samstagmittag von Landrat Jürgen Pföhler empfangen, der in seinem Grußwort noch einmal ausdrücklich die derzeitigen Probleme Europas wie Nationalismus, Europafeindlichkeit oder Brexit ansprach und auf die Ursprünge der internationalen Partnerschaften einging, die auch ihren Beitrag für die Bildung eines vereinten Europas darstellten. „Europa wird von unten aufgebaut“, betonte Pföhler die Wichtigkeit der Begegnung auf kommunaler Ebene. Seit den 1980er Jahren werden im Kreis Ahrweiler Partnerschaften gepflegt.

Beim gemeinsamen Kennenlernen stellte der Landrat den Kreis und seine Geschichte, ausgehend von der europäischen Neuordnung im Jahre 1816, vor. Seine gute geografische Lage, die Heilbäder und die kulturellen Errungenschaften in Verbindung mit einer zukunftsfähigen Infrastruktur und wertvollen Arbeitsplätzen sorgten seit den 1990er Jahren für einen stetigen Bevölkerungszuwachs, erklärte der Kreis-Chef den Vertretern der Partnerkommunen.

Ideen zur Zukunft Europas

Diese durften sich in der Folge auf eine Zeitreise begeben und besichtigten den mittelalterlichen Ahrweiler Stadtkern, ehe man sich mit der jüngeren Vergangenheit des Kalten Kriegs beschäftigte und den Weg zur Dokumentationsstätte Regierungsbunker einschlug. Am Silberberg angekommen, beteiligten sich alle mit den Freiheitern um ihren Vorsitzenden Horst Gies an der Pflanzung des vierten Ahrweiler Freiheitsbaumes.

„So allmählich entsteht eine kleine Allee“, freute sich Gies ob des neuen Baumes, einer Pappel, die sich nun in die Baumreihe neben Ginkgo, Ahorn und Ulme einreiht. Gestiftet worden war die Pappel, passend zum Freiheiter-Thema „Zukunft Europas“, von der in Ahrweiler ansässigen Europäischen Akademie. Bert Droste-Franke erläuterte im Anschluss die Tätigkeit der Akademie.

Sergio Rossi, Vertreter aus Castione della Presolana, sieht in dem Baum mit Ästen, Blättern, Stamm und Wurzeln ein Symbol für Europa. Er bestehe wie Europa aus verschiedenen Teilen, nur zusammen könnten sie bestehen. Derweil drückte der Vorsitzende des Heimatvereins Alt-Ahrweiler, Hans-Georg Klein, als „Hausherr“ der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, seine Sorgen um Europa in Zeiten des Nationalismus aus: „Ich habe keine Angst vor den Glatzköpfen, aber schon vor den Biedermännern, die diese gewähren lassen.“

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