Kosten einsparen Ahrweiler streicht den Festumzug beim Winzerfest

AHRWEILER · In diesen Tagen erscheinen die Flyer und Plakate für die Ahrweiler Weinwochen, die traditionell an den ersten beiden September-Wochenenden stattfinden. Die Gravierende Neuerung, die gleich ins Auge fällt: Am Winzerfestsamstag wird es keinen Umzug mehr geben.

 Der Bacchus wird nur noch am Sonntag zu sehen sein.

Der Bacchus wird nur noch am Sonntag zu sehen sein.

Foto: Martin Gausmann

Es muss gespart werden. Eine Entwicklung, die die Vorsitzende des Arbeitskreises Weinfest Ahrweiler, Stefanie Koll-Bensberg, auch erst einmal realisieren musste: „Ich war selber Burgundia, da waren die Umzüge an zwei Tagen schon eine tolle Sache. Aber wenn man künftig für die Burgundia am Samstag ein schönes Programm gestaltet, dann geht das auch.“

Letztendlich war man gezwungen, Kosten einzusparen, zumal auch die Einnahmen nicht mehr so sprudelten. Eine ganz wichtige Quelle zur Finanzierung des Festes sind beispielsweise die freiwilligen Eintrittsgelder, die die Schützen am Winzerfestsonntag an den Stadttoren und Mauerdurchbrüchen in Form einer „Maut“ kassieren. Für derzeit drei Euro gibt es dort unter anderem ein Weinglas, um sich am Rande des Festzugs mit Rotwein verköstigen zu lassen. Rund 6000 Personen zahlten vor Jahren noch den Eintritt. Die Zahl ist auf die Hälfte zurückgegangen.

Gründe dafür gibt es einige, so Koll-Bensberg: „Busbetreiber steuern Ahrweiler mittlerweile zumeist am Samstag an, da ist der Eintritt in die Stadt frei.“ Aber auch die Bevölkerung ziert sich, den Obolus zu entrichten. „Diese Gelder sind aber immens wichtig für uns, um das Fest durchführen zu können. Ich möchte daher auch an die Bürger appellieren, nicht mit den Schützen zu diskutieren, sondern zu zahlen“, so die Arbeitskreisvorsitzende.

Suche nach Alternativen blieb ergebnislos

Mit der Streichung des Umzugs am Samstag dürften Arbeitskreis und Ahrtal-Tourismus einige Tausend Euro einsparen, vor allem die Musikgruppen und der im Zug kostenlos ausgeschenkte Wein schlugen zu Buche. Wie viel genau eingespart wird, wollte Koll-Bensberg nicht sagen. Was sie aber sagte: „Es gab durchaus die Suche nach Alternativen. Beispielsweise einen Samstagsumzug in abgespeckter Form.“ Keine Alternative war es hingegen, auch am Samstag Eintritt zu nehmen.

Das wäre mit den Gastronomen und den Einzelhändlern nicht zu machen, vermutete die Vorsitzende. Außerdem hätte man die Schützen an zwei Tagen in Anspruch nehmen müssen, auch das hätte sich wohl schwierig gestaltet. Dazu kommt, dass viele Gruppen nur an einem Tag am Umzug teilnehmen. „Das wiederum kann nun dazu führen, dass der Festzug am Sonntag wieder größer wird“, so Koll-Bensberg im GA-Gespräch.

Die meisten der Standbetreiber, also örtliche Vereine, hätten sich für die besagte Änderung des Programms ausgesprochen, wenn auch nicht alle. Auf dem Marktplatz selbst wird es keine wesentlichen Veränderungen beim Programm geben. Dass es am Winzerfestsonntag abends keine Tanzmusik gibt, ist eine der Änderungen.

Wo im vergangenen Jahr ein Alleinunterhalter aufspielte, ist nun das Trio „Barlala“ aus Ahrweiler zu hören. „Das lockt vielleicht den ein oder anderen älteren Besucher an, der nicht tanzen, sondern sich unterhalten will“, hofft Koll-Bensberg. Was bleibt ist das Feuerwerk am Montag. Der vierte und letzte Tag des ersten Wochenendes der Ahrweiler Weinwochen sei ohnehin stärker als der Sonntag.

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