Kommentar zum geplatzten Verkauf Alles zurück auf Null

Meinung | Ahrweiler · Die Landmarken AG Aachen als Investor und die Stadt finden keinen gemeinsamen Nenner zur Projektrealisierung. Die Ursulinenkongregation muss von vorne beginnen und neuen Käufer suchen.

 Geplatzt ist der Verkauf von Kloster und Kirche, weil die Vorstellungen von Stadt und Investor zu unterschiedlich waren.

Geplatzt ist der Verkauf von Kloster und Kirche, weil die Vorstellungen von Stadt und Investor zu unterschiedlich waren.

Foto: Martin Gausmann

Aus der Traum vom Mehrgenerationen-Quartier auf dem Calvarienberg. Geplatzt die Idee, dass eine zufriedenstellende Folgenutzung zeitnah umgesetzt wird und neue Eigentümer und Mieter neben Schülern und Lehrern ein harmonisches Miteinander gestalten können. Die Diskrepanzen zwischen der Landmarken AG auf der einen und der Stadt auf der anderen Seite waren wohl zu groß. Also alles zurück auf Null.

Ohnehin waren der Bevölkerung nach der ersten Worldcafé-Euphorie jede Menge Bedenken gekommen. Was ist mit dem Mehr an Verkehr? Wird der Wohnraum wirklich bezahlbar sein? Schaffen es junge Familien oder nur reiche Senioren, sich dort auf dem Berg niederzulassen?

Auch die Ursulinen wurden mit der Zeit kritischer hinterfragt. Haben sie Ahrweiler verlassen im Glauben, die Stadt, die sich Kloster und Kirche zutiefst verbunden fühlt, wird alles und um jeden Preis richten? Viele Bürger hätten sich gewünscht, sie hätten im Vorfeld den kompetenten Rat von Verwaltung und klugen Köpfen in ihrer Stadt nebst einer Marktanalyse eingeholt, als nur auf ein Pferd in Aachen zu setzen.

Ohne Frage: Die Landmarken AG, die übrigens am Bonner Erzbergerufer derzeit ein 210-Zimmer-Hotel errichtet, hat allein durch ihr Engagement und die sechsstellige Investition in die Planung untermauert, dass sie es mit dem historischen Ensemble in Ahrweiler ernst meint. Am Ende erschienen ihr die auferlegten Hürden zu hoch. Sprich: Unterm Strich kam zu wenig Profit heraus.

Da die Intention des Stadtrates immer war, mit den Neubaugebieten Klosterberg und Klostergarten Geld in den Stiftungstopf zum Erhalt der Schulen zu spülen, ist die Frage, ob die Ursulinen nun gewillt sind, direkt mit der Stadt, die Bauland gebrauchen kann, zu verhandeln. Viele sprechen auch schon laut den Wunsch aus, dass ein regionaler Investor wie in Bad Neuenahr in die Bresche springen möge. Nur eines darf nicht passieren: Dass der Berg zur Ruine verkommt.

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