Wiederaufbau im Ahrtal Altenahrer Gastwirt wartet seit Monaten auf Bewilligung von Toilettenanlage

Altenahr · Der Altenahrer Gastwirt Heino Schmitz steckt mitten im Wiederaufbau und könnte bald öffnen, wenn er denn Toiletten dafür hätte. Doch Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt, die zu Besuch war, wird ihm da wohl nicht helfen können.

 Hier soll die neue Toilettenanlage für das Restaurant hin, doch seit Monaten wartet die Familie auf die Bewilligung: Wilfried Schmitz aus Altenahr schildert Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Karina Szwede von der IHK Koblenz Probleme beim Wiederaufbau.

Hier soll die neue Toilettenanlage für das Restaurant hin, doch seit Monaten wartet die Familie auf die Bewilligung: Wilfried Schmitz aus Altenahr schildert Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Karina Szwede von der IHK Koblenz Probleme beim Wiederaufbau.

Foto: Martin Gausmann

Sie könne nicht mehr zählen, wie oft sie seit der Flut im Ahrtal unterwegs gewesen ist, sagt Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt (FDP) bei ihrem Besuch am Mittwoch im Restaurant „Im Wurstkessel“ in Altenahr-Kreuzberg. Es sei ihr wichtig. vor Ort zu sein, zu hören, wie es den Menschen geht, was sie brauchen, welche Probleme sie haben.

An diesem Tag hört sie Heino Schmitz, Inhaber des Restaurants, zu. Und er hat gerade vor allem einen Wunsch, von dem die Wiedereröffnung des Restaurants, das er gemeinsam mit seiner Frau Conny führt, derzeit abhängt: endlich die Genehmigung für den Bau der neuen Toilettenanlage zu bekommen. „Mitte Februar haben wir den Bauantrag gestellt“, sagt Heino Schmitz. Doch bisher habe es von der Kreisverwaltung kein Go gegeben.

Altenahrer wünscht sich von Behörden mehr Flexibilität

Das ärgert Schmitz, der sich von den Behörden wünscht, dass diese gerade jetzt öfter von ihrem Ermessensspielraum Gebrauch machen würden. So habe man von ihm für den geplanten Anbau einer neuen Terrasse für das Restaurant ein Lärmschutzgutachten verlangt, beim Antrag für den Bau einer Rampe für einen barrierefreien Zugang gab es anfangs Probleme, weil diese vermeintlich nicht lang genug und der Steigungswinkel nicht adäquat gewesen wäre.

„Das soll ein Angebot von mir an die Gäste sein. Ich bin ja kein öffentliches Gebäude“, so der 63-Jährige. Und auch, wenn die Ministerin bei ihrem Besuch betont: „Die Zukunft des Tourismus hängt vom Wiederaufbau ab.“ Beim Lösen des Problems rund um den Bauantrag für die Toilettenanlage werde sie wohl nicht helfen und den Wunsch, dass die Behörden ihren Ermessensspielraum mehr nutzen, nicht erfüllen können, weil es nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liege.

Schmitz wird also weiterhin Geduld aufbringen müssen. Immerhin: Die Bewilligung der Wiederaufbauhilfe über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat ohne große Probleme geklappt. So ist Schmitz im Inneren des Hauses mit dem Wiederaufbau gut vorangekommen. Die Küche ist neu. Zwei Gasträume konnten saniert und eingerichtet werden. Wobei sanieren auch im Fall von Schmitz vor allem neu machen heißt: Neue Elektrik musste verlegt werden, der Boden wurde neu gegossen und dann ein neuer Fußbodenbelag gelegt, die durch das Flutwasser teilweise zerstörte Decke musste repariert werden, die Wände wurden neu gestrichen, und, und, und.

Parallel dazu kocht die Familie jeden Vormittag Essen, mit dem umliegende Schulen, Kindergärten und Senioren versorgt werden. Doch nun möchte der Gastwirt endlich auch wieder für Gäste in seinem Restaurant kochen. „Viele unserer Stammgäste kommen immer wieder vorbei und fragen, wann wir denn endlich wieder aufmachen und es wieder los geht.“ Doch die muss Schmitz weiterhin vertrösten. „Ohne die Toiletten geht es nicht.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort