Mehrfamilienhaus in Bad Breisig Anwohner wehren sich gegen Bauvorhaben

Bad Breisig · Eine Bad Breisiger Interessengemeinschaft geht gegen den Bau eines fünfgeschossigen Gebäudes vor. Das Projekt zwischen der Straße „Rheinhöhe“ und der Peter-Lang-Straße sei überdimensioniert.

 Das Plangebiet in der Übersicht. Auf dem mit Bäumen bewachsenen Bereich im Vordergrund soll das Mehrfamilienhaus entstehen. 

Das Plangebiet in der Übersicht. Auf dem mit Bäumen bewachsenen Bereich im Vordergrund soll das Mehrfamilienhaus entstehen. 

Foto: Martin Gausmann

In Bad Breisig haben sich Bürger zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, die sich gegen eine ihrer Meinung nach überdimensioniert geplante Bebauung eines Grundstückes zwischen der Straße „Rheinhöhe“ und der Peter-Lang-Straße im Bereich des Plangebietes „Neues Kurgebiet“ wehren wollen. Vorgesehen ist die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 28 Metern Länge an der Straßenfront und einer in den Hang hineinführenden Bautiefe von 21 Metern. Das Haus soll fünf Etagen mit bis zu zehn Wohneinheiten erhalten. Damit sind Anlieger nicht einverstanden. Nicht nur die Sicht werde erheblich beeinträchtigt, auch entstehe erheblich mehr Anliegerverkehr.

Die vom Stadtrat im September beschlossene Offenlegung des Bebauungsplans „Neues Kurgebiet“ im beschleunigten Verfahren in Niederbreisig haben die Anwohner, Haus- und Wohnungseigentümer insbesondere der Straßen Peter-Lang-Straße, Rheinhöhe, Waldstraße, Parkstraße, Sebastian-Kneipp-Straße und deren Nebenstraßen auf den Plan gerufen. Auf Betreiben eines Bauinvestors hin wurde zunächst im Ausschuss für Bauwesen und Stadtentwicklung, dann auch im Stadtrat die Offenlage zur Änderung des Bebauungsplanes „Neues Kurgebiet“ in einem zulässigen beschleunigten Verfahren beschlossen. Die Offenlage verschafft den Bürgern zum einen Einblick in die Planung, zum anderen die Möglichkeit, Bedenken, Beschwerden und Anregungen zu geben – oder auch Widerspruch einzulegen.

„Wir wehren uns gegen die zunehmende Errichtung von überdimensionalen Baukörpern in diesem Plangebiet, die mit maximaler Ausnutzung der Flächen und Ressourcen und der Überschreitung von Baufensters sowie der Bauhöhen und somit dem derzeit noch geltenden Bebauungsplan entgegenstehen“, sagte Leo Bell, einer der Sprecher der Interessengemeinschaft. „Profitorientierten Interessen von Bauinvestoren“, die bemüht seien, Bebauungsplanänderungen zu erwirken, gelte es Einhalt zu gebieten. Alle hätten sich bislang an den bestehenden Bebauungsplan halten müssen. Und das sei auch in Ordnung so und müsse so bleiben.

Interessengemeinschaft Kurgebiet fordert, dass der derzeitige Charakter erhalten bleibt

Die IG-Kurgebiet setze sich dafür ein, dass der gültige Bebauungsplan eingehalten sowie der derzeitige Wohn- und Bebauungscharakter erhalten und gewahrt bleibe, erklärte Bell, einst Ratsmitglied der SPD-Fraktion. Am Wochenende habe es bereits regelrechten Ausflugsverkehr von empörten Bürgern hin zu dem Grundstück gegeben. Bell fordert mehr „Baugerechtigkeit“. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern appelliert er an die Bad Breisiger, von dem ihnen zustehenden Widerspruchsrecht Gebrauch zu machen. Noch bis zum 12. März können Bedenken und Anregungen im Bad Breisiger Rathaus vorgebracht werden.

Die Stadt Bad Breisig befindet sich derzeit in einem Beteiligungsverfahren, das nach dem Baugesetzbuch vorgeschrieben ist. Bedeutet: Entschieden ist noch nichts. „In dieser Zeit haben die Bürger und die Behörden die Möglichkeit, ihreStellungnahmen vorzubringen. Sinn und Zweck dieses Verfahrens ist es, das entsprechende Abwägungsmaterial zusammenzustellen, um danach im Stadtrat eine sachgerechte Abwägung vornehmen zu können“, teilte Margit Schüller, büroleitende Beamtin im Bad Breisiger Rathaus, auf GA-Anfrage mit.

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