Generationenprojekt Are-Gymnasium und Wohnstift Augustinum - Gemeinsam gegen einsam

BAD NEUENAHR · Oft leben sie nah beisammen und sind sich doch fremd: Jung und Alt. Dem steuert das Generationenprojekt "Jung trifft Alt" in Bad Neuenahr entgegen. Es bringt in einer Arbeitsgemeinschaft (AG) Schüler des Are-Gymnasiums zusammen mit Senioren des Wohnstifts Augustinum.

 Schüler und Senioren vor dem Augustinum mit Stiftsleiterin Caroline Hillesheim (hintere Reihe, rechts) sowie AG-Leiterin Nina Bauer (2. Reihe 5. von links). FOTO: ARE

Schüler und Senioren vor dem Augustinum mit Stiftsleiterin Caroline Hillesheim (hintere Reihe, rechts) sowie AG-Leiterin Nina Bauer (2. Reihe 5. von links). FOTO: ARE

Bei wöchentlichen Begegnungen tauschen sich die Kinder mit den älteren Menschen zu Themen wie Haustiere, Hobbys, die Kriegszeit, Geburtstagsfeiern, Mobbing, Technik und Sport aus und treffen sich zu gemeinsamen Gesellschaftsspielen, zu Boule-Partien im Lenné-Park, Filmvorführungen im Konzertsaal des Augustinums mit anschließender Besprechung, zum gemeinsamen Singen, Kegeln, Waffelnbacken und Spazierengehen.

Die Senioren führen die Kinder durch das Wohnstift, zeigen ihnen ihre Wohnungen und die anderen Räumlichkeiten wie Schwimmbad, Fitnessraum, Speisesaal und Garten. Und sie geben ihnen einen persönlichen Einblick in ihr alltägliches Leben. Die Kinder wiederum präsentieren den Senioren ihre Schule, erklären den Stundenplan, zeigen ihre Klassen- und die Fachräume, Mensa, Bibliothek und Schulhof. Anfangs noch fremd und abwartend legten sich auf beiden Seiten schnell alle Bedenken und wichen einem offenen und vertrauten Zusammensein.

Durch die Kooperation unter der Leitung der Deutschlehrerin des Are-Gymnasiums, Nina Bauer, und der Stiftsdirektorin, Caroline Hillesheim sowie Corinna Rossmy, der Kulturreferentin des Hauses, entstand mehr als nur eine AG im Schulalltag. Beispiele für die entstandenen Verbindungen sind Bücherschenkungen der Senioren für die Schulbibliothek, zwei Weihnachtskonzerte für die Bewohner der Seniorenresidenz, der enge Kontakt der Schüler zu einer Holocaust-Überlebenden und Hilfe bei Computerproblemen durch Schüler der PC-AG.

Beim regelmäßigen Aufeinandertreffen bauten beide Seiten Vorurteile ab und lernten voneinander. Dabei wird nach Angaben der Verantwortlichen immer wieder deutlich, wie die im Herzen jung gebliebenen Senioren mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung und die Jugend in ihrer offenen, lebendigen und wertschätzenden Art vieles lernen, was über Wissensvermittlung hinaus geht: authentische Begegnungen und Toleranz. Einige AG-Teilnehmer der fünften und sechsten Klassen dankten dafür, "dass sie so offen mit uns über verschiedene Themen reden" und "dass ich von den Senioren gelernt habe, dass man sein Leben schätzen sollte". Die Kooperation soll fortgeführt und ausgebaut werden.

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