„Die Nacht, als die Flut kam“ Wie eine Betroffene die Arte-Doku zum Hochwasser an der Ahr bewertet

Ahrtal · Die Arte-Doku „Die Nacht, als die Flut kam“ beschäftigt sich mit dem tödlichen Hochwasser an der Ahr im Juli 2021. Unsere Autorin, die selbst Betroffene ist, hat sich den Film angeschaut – und ihre Gefühle aufgeschrieben.

 Eine der zerstörten Brücken über die Ahr in Ahrweiler.

Eine der zerstörten Brücken über die Ahr in Ahrweiler.

Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler

Als der grün eingebettete Fluss aus der Vogelperspektive erscheint, setzt sie ein: die Macht der Bilder der Arte-Dokumentation „Die Nacht, als die Flut kam“. Es kommt Sehnsucht auf, nach unserem schönen Tal, Heimat, die es so nicht mehr gibt. Ja, es hatte viel geregnet. Aber an derartige Wassermassen haben wir und alle, die wir kennen, nicht geglaubt, wie anfangs Oliver Grieß aus Insul, den die Ahr aus seinem Haus riss, wie Alina Sonntag, die versuchte, in Mayschoß die Winzergenossenschaft zu retten, wie Feuerwehrmann Friedhelm Jakobs, Überlebender, weil er sich in Ahrweiler eine Nacht lang an einem Grabkreuz über Wasser hält und Julian Dela aus Bad Neuenahr, dem die Hilfeschreie seiner Nachbarn nicht mehr aus dem Kopf gehen.