Finanzielle Hilfe des Landes notwendig Bad Breisig legt Sanierung der Römer-Thermen auf Eis

Bad Breisig · Zur Rettung der Bad Breisiger Römer-Thermen hat Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach Ministerpräsidentin Malu Dreyer um Hilfe gebeten. Die Thermen seien „überlebenswichtig für unsere Region“. Die millionenteure Sanierung der Thermen-Technik will Weidenbach vorerst zurückstellen.

 Die Römer-Thermen in Bad Breisig sollen privatisiert werden. Es gibt bereits einen Interessenten. Zuvor will die Stadt das Bad jedoch sanieren.

Die Römer-Thermen in Bad Breisig sollen privatisiert werden. Es gibt bereits einen Interessenten. Zuvor will die Stadt das Bad jedoch sanieren.

Foto: Gausmann

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Breisig, Bernd Weidenbach (CDU), hat einen Hilferuf in die Landeshauptstadt Mainz geschickt. In einem sorgenvollen, an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) persönlich adressierten Brief bittet er um Rettung der Römer-Thermen. Die Stadt könne die Belastungen nicht weiter stemmen. Weidenbach teilt in seinem Schreiben mit, dass das Bad privatisiert werden soll. Ein Betreiber habe zwar Interesse angemeldet, jedoch könne das Bad im derzeitigen Zustand nicht übergeben werden. Sollte das Land keine Hilfe gewähren, werde die vorgesehene technische Sanierung durch die Stadt auf Eis gelegt. In diesen Wochen wollte man eigentlich mit der Sanierung beginnen. Mainz müsse erst eine „Plattform schaffen, in die Planung der Gesamtsanierung einzusteigen“.

Zwar gibt es eine klare Beschlusslage zur Grundsanierung der Thermen, wie auch bereits eine Zusage für einen EU-Zuschuss in Höhe von einer Million Euro vorliegt. Die bewilligten Fördergelder erstrecken sich jedoch auf technische Sanierungen und Verminderungen des Co2-Ausstoßes, nicht aber auf Attraktivitätssteigerungen oder die Schaffung einer zeitgemäßen Innengestaltung.

Weidenbach unterstrich, es gebe einen Konsens in den Gremien, das Bad zu erhalten. Die Thermen seien „überlebenswichtig für unsere Region“ und „maßgeblich prägend für Arbeitsplätze“. Jedoch biete der aktuelle Zustand „keinerlei Grundlage für eine durchreichende Privatisierung des Badebetriebes, die einen privaten Betreiber reizen könnten, dieses Angebot für unsere Region zu übernehmen“.

Der Bürgermeister unterstreicht mit großer Eindringlichkeit, dass die Stadt Bad Breisig kaum mehr in der Lage sei, die jährlichen Verlustabdeckungen in Höhe von rund 900.000 Euro aufzubringen. Nicht zuletzt deshalb sei man auf der Suche nach einem privaten Betreiber. „So, wie sich die Thermen jetzt den Kunden präsentieren, droht wegen weiter zurückgehenden Kundeninteresses eine Steigerung des Defizits, sodass sich die Frage aufwirft, ob diese für Bad Breisig elementare Einrichtung ohne Hilfe von außen überhaupt lebensfähig ist“, schreibt Weidenbach in seinem Brief, der dem GA vorliegt.

Die Stadt wolle die Therme durch eine nachhaltige Investition auf einen zukunftsfähigen Stand bringen. „Wir erwarten eine finanzielle Größenordnung von weiteren mehreren Millionen Euro“, rechnete Weidenbach vor. Dafür benötige man Landes- und vielleicht auch Bundesmittel. Eine genaue Berechnung des Investitionsvolumens wolle man erst vornehmen, wenn Zuschüsse in Aussicht gestellt seien. Man habe sich deshalb entschieden, die Sanierung der Technik, die mit rund drei Millionen Euro kalkuliert war, zurückzustellen.

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