Turmkerze strahlt nun auch in Meran Bad Neuenahrer Original Horst Felten wird 80 Jahre

BAD NEUENAHR · Das Bad Neuenahrer Original Horst Felten wird am Dienstag 80 Jahre alt. Viele Plätze in der Kurstadt tragen seine Handschrift.

Das Bad Neuenahrer Original Horst Felten wird am Dienstag 80 Jahre alt. Der „Vater der Turmkerze“, die erstmals in der Adventszeit vor 18 Jahren und seitdem jedes Jahr weithin sichtbar vom Neuenahrer Berg aus über die Kurstadt erstrahlt, reist in wenigen Tagen nach Meran. Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Besonders ist jedoch, dass die Direktorin der Kurverwaltung der Südtiroler Stadt von seiner Idee so angetan war, dass auch der Meraner Pulverturm zur Weihnachtszeit erstmals eine vergleichbare Kerzenkonstruktion erhält.

„Das ist typisch für mich. Mit Leib und Seele identifiziere ich mich mit meiner Heimatstadt, halte Ausschau nach Verbesserungen, bringe mich mit Ideen ein. Der Nachteil: Im Urlaub stelle ich Vergleiche mit Bad Neuenahr an und kann nie wirklich abschalten.“

Doch natürlich freut sich der Jubilar, der rund 70 Wegbegleiter unter dem Motto „Das beste Alter ist jetzt!“ zur Geburtstagsfeier einlädt, wenn er im Winter nach Italien eingeladen wird, um das Neuenahrer Pendant zu bestaunen. Dann hat er die „Lebende Krippe“ und die Krippenstraße in den Geschäften der Badestadt, die ebenfalls seine „Kinder“ sind, schon gesehen und eröffnet. Die Passion des Mannes, dessen Familienstammbaum mütterlicherseits bis 1711 zurückreicht, ist die Heimatverbundenheit, kombiniert mit Tradition und Geschichtsbewusstsein. Er ist das, was man einen harten Brocken nennt, einen, der den Mund aufmacht, um mit Vehemenz seine Meinung zu vertreten – das aber immer mit Herz und für die Sache.

Er wünscht sich nur Gesundheit

Beim Rundgang durch Bad Neuenahr begegnet man zahlreichen Dingen, die Feltens Handschrift tragen: die Figurengruppe „Hendrech on Jösef „ am „Alter Markt“, der Brunnen „Goldener Pflug“ am Wadenheimer Platz, der Wetterstein an der Ahr, Schilder an allen Brücken oder die beiden großen Stadtpläne. Letztere weisen den Weg auch in die Parks, für die er mit Hubert Rieck und Norbert Schmitt ebenso einen Flyer initiiert hat wie für den „Historischen Spaziergang durch Bad Neuenahr“.

Apropos Parks: Er hofft darauf, dass die Landesgartenschau 2022 ein Erfolg wird, findet beim Dauer-Streitthema „Kurparkbebauung“, dass die Stadt auf die fundierte Meinung der Fachleute hören und dass das Hin und Her um Erhalt oder Abriss ein Ende haben muss. Aber: „Das Gelände am Ahrufer vor den Pavillons darf nicht bebaut werden. Dieser einmalige Blick von der Brücke aus muss bleiben.“

Den Blick voraus wagte der Vater eines in New York lebenden 46-jährigen Sohnes, der seinen Beruf als Prokurist und Verkaufsleiter bei Mercedes vor 20 Jahren an den Nagel hängte, schon immer. So war er nicht nur Mitbegründer der Wadenheimer Bürgergesellschaft, der er 26 Jahre vorstand und deren Ehrenschultes er nun ist, sondern auch der KG Blau-Weiß Neuenahrer Schinnebröder.

Felten war Vorsitzender des SC 07, Chef des Arbeitskreises Bad Neuenahr im einstigen Kur- und Verkehrsverein und bis zu seinem Austritt aus der CDU Stadtrats- und Ortsbeiratsmitglied sowie Vorsitzender des Ortsverbandes. Das mit vielen Auszeichnungen bedachte Geburtstagskind, das seine Kraft aus der Natur schöpft, beim täglichen Spaziergang durch Bad Neuenahr jedoch „den aussterbenden Klaaf mit Ur-Neuenahrern bedauert“, wünscht sich nur eines: Gesundheit.

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