Alfredo Pauly Bauantrag fürs Chateau de Luxe in Bad Neuenahr eingereicht

AHRWEILER · Es hatte schon etwas von Wolkenkuckucksheim, das Projekt Chateau de Luxe des Bad Neuenahrer Couturiers Alfredo Pauly. Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt das Hotel für Reiche, das der 57-jährige Modezar auf dem Areal der ehemaligen Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für ein Investitionsvolumen von rund 13 Millionen Euro errichten will, Kommunalpolitik und Kolumnisten.

Der Ahrweiler Ortsbeirat und der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler haben der notwendigen Änderung des Flächennutzungsplanes in den Jahren 2011 und 2012 zugestimmt. Jetzt liegt der Bauantrag, der über die Stadtverwaltung eingereicht wurde, der Kreisverwaltung zur Entscheidung vor.

Das bestätigte die Behörde dem General-Anzeiger. Das hat länger gedauert, als Pauly wollte, denn schon vor einem Jahr hatte er "für die nächsten 14 Tage" das Einreichen der Pläne für das Projekt avisiert, in das auch die Gebäude der ehemaligen Weinbauschule integriert werden sollen.

Noch ist übrigens das Land Eigentümer des Grundstückes. Erst wenn die Baureife erreicht ist, also die jetzt beantragte Baugenehmigung vorliegt, ist Pauly am Zug. Dafür liegen 1,84 Millionen Euro einer Investorenfamilie auf einem Treuhandkonto.

Diese müssten dann für die alte Weinbauschule mit ihren mittlerweile verwilderten Gartenanlagen mit insgesamt mehr als vier Hektar dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) überwiesen werden. Und was hat Pauly, der am Mittwoch wegen einer Geschäftsreise nicht zu erreichen war, vor?

In den Luxustempel sollen ästhetische Chirurgie, individuelle Behandlungen in einem römisch anmutenden Beauty- und Wellnessbereich, toskanisches Flair mit entsprechender Gastronomie, eine Bibliothek-Lounge und ein Gourmet-Restaurant auf Spitzenniveau integriert werden.

Neben den vier historischen Gebäuden plant Pauly den Bau von acht Hotelvillen. "Sie sollen mit Fresken, Spiegelwänden und opulentem Design ausstaffiert werden, damit sich die Gäste wie im siebten Himmel fühlen können", sagte er einst bei der Vorstellung.

Mit seinem Luxushotel der Spitzenklasse will er Reiche und Prominente aus aller Welt ins Ahrtal locken und so für Schlagzeilen sorgen. Das hat er zuletzt allerdings als Angeklagter vor dem Ahrweiler Strafgericht getan. Es ging um einen Pelz und dessen Hin-und-Her, was Juristen als Unterschlagung sehen. Pauly kam mit 4500 Euro Geldstrafe davon.

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