Auswirkungen auch im Kreis Ahrweiler Bistum Trier steht vor gewaltigen Änderungen

KREIS AHRWEILER/TRIER · Das Bistum Trier steht vor gewaltigen Änderungen. Bischof Ackermann spricht von einem Perspektivwechsel der Synode und von einer Unterbrechung vieler traditioneller Strukturen der bisherigen Seelsorge.

Zum 1. Januar 2020 werden im Bistum Trier 13 „Pfarreien der Zukunft“ errichtet, und mit ihnen zusammen die entsprechenden Kirchengemeinden der Zukunft. Das haben Bischof Stephan Ackermann und Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg in Trier bekannt gegeben. Die weiteren 22 Pfarreien der Zukunft werden spätestens zum 1. Januar 2022 errichtet. Hierzu gehört auch der Bereich Bad Breisig, Sinzig, Remagen und Bad Neuenahr.

Mit dieser Entscheidung wolle er sein Versprechen einlösen, nicht „über Jahre hinweg über die Strukturen zu diskutieren“, sagte Ackermann: „Wir wollen mit neuem Schwung das Evangelium leben. Dazu ist die Synode angetreten. Das ist unsere Herausforderung.“ Die Pfarreien mit ihren Strukturen seien dazu eine wichtige Stütze, bildeten aber eben nur den Rahmen. „Wie wir diesen Rahmen mit Leben füllen, wie wir darin mit den Menschen unterwegs sind – das wird das Entscheidende sein. Mehr als bisher sollen in den neuen Pfarreien die verschiedenen Orte und Formen von Kirche miteinander vernetzt werden und soll sich der Blick über den kirchlichen Binnenraum hinaus auf das soziale Miteinander der Menschen richten.“

Perspektivwechsel der Synode

Erst im konkreten Tun werde man mehr Klarheit gewinnen, „was geht, wie es geht und wo es weitere Präzisierungen und möglicherweise auch Nachjustierungen braucht“. Die Perspektivwechsel der Synode brauche eine Unterbrechung vieler traditioneller Strukturen der bisherigen territorialen Seelsorge. Ackermann: „Nun müssen wir damit Erfahrungen machen und eine neue Praxis beginnen.“

Bischof wie Generalvikar betonten, für die Pfarreien der Zukunft, die in der zweiten Phase starten, bedeute das keinesfalls einen Stillstand. „Denn für das pastorale Handeln in allen Pfarreien gilt: Das, was jetzt schon klar und entschieden ist – Rahmenleitbild, eine stärker diakonische Ausrichtung, die Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Engagements – ist schon jetzt soweit als möglich aufzunehmen“, sagte Ackermann. Er sei sicher, dass die Errichtung der ersten 13 Pfarreien eine Bewegung auslösen werde, „die auch den anderen hilft, intensiv auf die neue Form des pfarrlichen Lebens zuzugehen“.

Auch von Plettenberg betonte, niemand müsse mit der inhaltlichen Synodenumsetzung warten. Mit der gestuften Umsetzung trage das Bistum den administrativen und auch kommunikativen Herausforderungen der Umsetzung Rechnung. Er erhoffe sich von diesem Verfahren erste konkrete Erfahrungen mit der Umsetzung der pfarrlichen Struktur. Außerdem gehe er davon aus, dass diese Erfahrungen dazu beitragen, vorhandene Ängste abzubauen und weitere Menschen für die Reform zu gewinnen. „Wir wollen eine Erneuerung des kirchlichen Lebens im Bistum Trier.“

Informationen über Pfarrorte und Rechtsnachfolge

Generalvikar von Plettenberg erläuterte, die 13 Pfarreien in der ersten Phase der Umsetzung der neuen Raumgliederung seien die, die von ihrem Territorium her deckungsgleich mit bisherigen Dekanaten sind. Das habe den Vorteil, dass die Pfarreiengemeinschaften, die vorerst noch bestehen bleiben, in ihren Grenzen nicht davon berührt sind. Für die Verwaltung, die dann vorübergehend „zweigleisig“ fahren müsse, sei das realisierbar. Der Generalvikar kündigte Informationsveranstaltungen sowohl in den drei Visitationsbezirken mit dem Bischof als auch in der Fläche des Bistums an.

Die kirchenrechtlich vorgesehene Anhörung werde ab März starten, so der Generalvikar. Diese erstrecke sich auf alle Pfarreien der Zukunft, nicht nur auf die der ersten Umsetzungsphase. Gegenstand der Anhörung werde neben den Pfarrgrenzen auch der organisatorische Aufbau der Pfarrei sein, die Gremienstruktur, die Rechtsnachfolge und die Pfarrorte.

Eine Liste der Pfarrorte mit dem Sitz von Leitungsteam und Verwaltung legte Plettenberg ebenfalls vor. Zudem erläuterte er, die Pfarreien würden grundsätzlich nach den Pfarrorten benannt. „Ich will nicht verhehlen, dass uns immer wieder bewusst wird, was für ein Mammut-Projekt wir begonnen haben. Aber es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bischof und Gläubigen, von Bistumsleitung und Mitarbeitenden, von Haupt- und Ehrenamtlichen“, so von Plettenberg.

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