Bunker-Touren in Ahrweiler Blick hinter die Türen des Regierungsbunkers

Ahrweiler · Geheime Bunker, rätselhafte Keller und Operationssäle: Zwei Weltkriege und die Jahre des Kalten Krieges hinterließen Orte, von denen einige heute unerreichbar oder unerklärt sind.

Geheime Bunker, verlassene Tunnel, rätselhafte Keller, unterirdische Tresorkammern und Operationssäle: Zwei Weltkriege und die Jahre des Kalten Krieges hinterließen Orte der Zeitgeschichte, von denen einige heute unbekannt, unerreichbar oder unerklärt sind. Zwei Bunker-Touren verbinden im Herbst markante Originalschauplätze im Rahmen exklusiver Tagesprogramme und laden ein zu einer außergewöhnlichen Zeitreise.

Da wäre zum einen am 30. September, die „Tunnel-Tour“, die den Ahrweiler Regierungsbunker und den sonst verschlossenen Eisenbahntunnel an der Brücke von Remagen zum Ziel hat. Und zum anderen die „Eifel-Bunker-Tour“ am 9. September, 7. und 28. Oktober, die drei Atomschutzbunker an einem Tag erleben lässt: den Regierungsbunker des Bundes in Ahrweiler, den des Landes Nordrhein-Westfalen in Kall-Urft und den Ausweichsitz der NRW-Landeszentralbank in Satzvey bei Mechernich.

Der rote Faden dieser Veranstaltungen: der Extremfall Krieg. Die Vorbereitungen darauf haben in den zurückliegenden 100 Jahren entlang des Rheins und in der Eifel baulich Spuren hinterlassen, die besichtigt und erklärt werden. Das reicht von der weltberühmten „Brücke von Remagen“, deren angeschlossener Eisenbahntunnel unter der Erpeler Ley noch immer im Ausbauzustand von 1918 erhalten ist.

Exklusiv öffnet sich der fast 400 Meter lange Weg durch den Berg am Sonntag, 30. September, im Rahmen der „Tunnel-Tour“ und schlägt einen geschichtlichen Bogen zum Regierungsbunker im Ahrtal. Dessen Vorgeschichte als strategische Eisenbahnlinie ist unmittelbar mit dem Projekt „Brücke von Remagen“ verbunden – eine historische Steilvorlage für ein Tagesprogramm, das beide Orte miteinander verbindet und ihre Geschichte erklärt.

Durch die Jahre des Kalten Krieges und in einstige Staatsgeheimnisse entführt die „Eifel-Bunker-Tour“: Der Regierungsbunker im Ahrtal als Kopf eines bundesdeutschen Katastrophenmanagements ist der Ausgangspunkt für eine Visite der angeschlossenen Krisenzentren von Landesregierung und Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen. Zwei geheime Bunkeranlagen wurden dafür Anfang der 1960er Jahre gebaut und bis zum Ende des Ost-West-Konflikts heimlich einsatzbereit gehalten.

Und so geht es für die Teilnehmer durch das Schlafzimmer des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, in Besprechungsräume, Fernschreibzentralen und Telefonvermittlungen, zudem wird ein unterirdisches Radiostudio (Ausweichsitz in Kall-Urft) durchwandert. Die „Eifel-Bunker-Tour“ endet hinter einer tonnenschweren Tresortür und in Arbeitszimmern der Landeszentralbank (Ausweichsitz in Satzvey). Aus einer Bunker- und Tresoranlage sollte der Devisenverkehr wie auch Zahlungskreisläufe innerhalb des Landes sichergestellt werden. Drei Bunker, eine Aufgabe: Die Handlungsfähigkeit des Staates sollte auch im Atomkrieg so lange wie möglich erhalten bleiben.

Mehr Informationen:bunker-touren.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort