Lost Place im Brohltal Das verlassene Kloster Tönisstein

Brohltal · Nicht selten ist neben einem Wallfahrtsort ein großes Kloster zur Betreuung der Gäste entstanden. So auch im Brohltal, bei Wassenach. Heute ragen nur noch ein paar Mauern der alten Klosteranlage der Karmeliter in den Himmel.

 Die Klosterruinen heute - sie liegen nicht fernab der beliebten Wanderwege im Ahrtal.

Die Klosterruinen heute - sie liegen nicht fernab der beliebten Wanderwege im Ahrtal.

Foto: Anton Simons

Unterhalb von Wassenach in einem Seitental des Brohltals gelegen, diente den Kölner Kurfürsten Bad Tönisstein einst als repräsentative Sommerresidenz. Ein marode gewordener Brunnentempel, unter dem die Kurfürsten- und die Angelika-Quelle entspringen, zeugt heute noch vom Prunk dieser Zeit. Trotzdem fährt schon lange niemand mehr ins historische Heilbad Tönisstein zur Kur. Der Name dieses ehemaligen Bades geht auf eine Kapelle zurück, die fromme Bewohner auf der Höhe gelegenen Ortes Kell Ende des 14. Jahrhunderts gut 500 Meter oberhalb des Tempels im Talgrund bauten und unter anderem dem Eremiten St. Antonius weihten. Der wurde in der Region auch „Tönis“ genannt oder, weniger respektvoll, „Ferkeltünn“. Der Schutzpatron der Bauern und ihrer Nutztiere, aber auch der Schweinehirten und Metzger wird nämlich häufig zusammen mit einem Schwein dargestellt.